Matthäus: Frauenfußball sieht „wirklich super aus“

Frankfurt/Main (dpa) - Lothar Matthäus mag die Frauen - das ist bekannt. Auch die deutschen Fußball-Frauen.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa nennt der deutsche Rekord-Nationalspieler das Team von Bundestrainerin Silvia Neid „eine tolle Mannschaft, nicht nur, was das Fußballerische betrifft, auch das Optische“. Für die Weltmeisterschaft in Deutschland habe er schon Karten geordert. Die Namen der Elf um Spielführerin Birgit Prinz sind dem 50-Jährigen aber noch nicht so geläufig.

Lothar Matthäus, können Sie sich für Frauenfußball begeistern?

Matthäus: „Ich muss sagen, dass ich dem Frauenfußball vor Jahrzehnten noch sehr kritisch gegenüber eingestellt war. Aber mittlerweile spielen die Frauen einen tollen Fußball, einen technisch-athletischen Fußball. Deutschland kann sich auf diese WM freuen, vor allem weil wir eine tolle Mannschaft haben, nicht nur, was das Fußballerische betrifft - auch das Optische. Ich glaube, es lohnt sich, ins Stadion zu gehen. Ich gehe davon aus, dass wir bei dieser Weltmeisterschaft wieder eine wichtige Rolle spielen und hoffentlich den Titel, den wir zuletzt gewonnen haben, verteidigen.“

Sie sprechen es an: Die Frauen haben jetzt zweimal nacheinander den WM-Titel geholt und sind damit einen Tick erfolgreicher als die Männer. Werden sie das Sommermärchen von 2006 womöglich noch toppen?

Matthäus: „Natürlich hat der Frauenfußball nicht den Stellenwert wie der Männerfußball. Aber andererseits ist hier jetzt wieder eine Weltmeisterschaft, und die Frauen haben in den letzten Jahren und den letzten Jahrzehnten gute Werbung betrieben - mit großen Titeln: Sie sind Europameister, Weltmeister und waren auch bei Olympia erfolgreich. Es ist schon wahnsinnig, was da geleistet worden ist. Und was das Schöne am Frauenfußball ist: Es sieht nicht mehr so nach Frauenfußball aus wie vor 20, 30 Jahren, als man - in Anführungszeichen - noch über den Ball gefallen ist. Es sieht wirklich super aus, wie sie spielen: die Laufwege, die Zweikämpfe, die taktische Geschlossenheit. Also es macht Spaß, dem Frauenfußball zuzugucken.“

Sind Sie dann selber im Stadion oder am Fernseher mit dabei?

Matthäus: „Ich habe einige Karten geordert. Ich hoffe, dass in meinem Terminplan nichts dazwischen kommt. Dann werde ich vor allem bei den Finalspielen dabei sein.“

Können Sie einige Spielerinnen aufzählen? Womöglich die komplette erste deutsche Elf?

Matthäus: „Nee, nee, nee, bitte nicht. Da haben Sie mich jetzt auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Natürlich, wenn man wieder die Namen liest und so ... dann weiß man: Die eine spielt in Duisburg, die andere in Potsdam, die andere bei Frankfurt, bei Bad Neuenahr oder bei Bayern München. Aber die ganzen Namen kann ich jetzt nicht aufzählen. Die Angerer ist auf jeden Fall im Tor.“