Remis in Spanien: Rückschlag für DFB-Frauen

Motril (dpa) - Rückschlag in der Nachspielzeit: Die deutschen Fußball-Frauen sind auf dem Weg zur EM ins Straucheln geraten. Trotz einer 2:0-Pausenführung kam der Titelverteidiger in Spanien nicht über ein 2:2 hinaus und bleibt damit Zweiter der Gruppe 2.

Die eingewechselte Willy verhinderte mit ihrem späten Treffer (90.+1) den schon sicher geglaubten Sieg der DFB-Auswahl. „Wir können trotzdem mit ruhigem Gewissen nach Hause fahren“, meinte die deutsche Mittelfeldspielerin Fatmire Bajramaj.

Vor rund 2500 Zuschauern in Motril hatte Lena Goeßling das Team von Bundestrainerin Silvia Neid in der 27. Minute in Führung gebracht. Ein Eigentor der Spanierin Ruth Garcia (30.) sorgte sogar für das 2:0. Verónica Boquete leitete dann mit ihrem Treffer (57.) die Aufholjagd der Gastgeberinnen ein. Mit dem Remis behaupteten die weiter ungeschlagenen Spanierinnen mit 13 Punkten aus fünf Partien die Tabellenführung.

Mit dem Rückenwind des 17:0-Rekorderfolgs gegen Kasachstan fünf Tage zuvor übernahmen die Gäste sofort die Kontrolle. Auf dem engen und holprigen Rasen blieb in der Offensive zunächst aber noch vieles Stückwerk. Torjägerin Alexandra Popp verzog in der 6. Minute aus spitzem Winkel. Viel mehr gelang der DFB-Auswahl aber in der Anfangsphase nicht. Erst als Popp mit einem Kopfball nach Flanke von Simone Laudehr die spanische Torfrau Ainhoa Tirapu zu einer Glanztat zwang (26.), wurden die Aktionen des siebenmaligen Europameisters zwingender.

Nach dem anschließenden Eckball legte Laudehr in ihrem 50. Länderspiel per Kopf für Gößling auf, die ebenfalls per Kopfball Tirapu überwand. Nur drei Minuten später war Spaniens Keeperin erneut geschlagen. Nach einer Flanke von Fatmire Bajramaj schoss Miriam Diéguez ihre verdutzte Abwehrkollegin Ruth Garcia an - 2:0 für das deutsche Team. „Wir spielen sehr engagiert, haben zwei Tore geschossen und hinten nichts zugelassen. Das war eine sehr gute erste Halbzeit“, lobte Teammanagerin Doris Fitschen.

Kurz nach dem Seitenwechsel hätte Bajramaj schon auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber am Pfosten. Danach jedoch wurden die Gastgeberinnen mutiger und brachten den Favoriten in Bedrängnis. Gäste-Torfrau Nadine Angerer rettete zunächst noch bei einem Schuss von Sonia (57.), wenige Sekunden später war sie jedoch beim Traumtor von Verónica Boquete machtlos.

Im Gegenzug wurde Celia Okoyino da Mbabi ein anscheinend regulärer Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt. Weil Coach Silvia Neid die Entscheidung heftig kritisierte, verwies Referee Katerina Monzul aus der Ukraine die Bundestrainerin auf die Tribüne. Von dort musste Neid dann mitansehen, wie ihre Schützlinge den Sieg trotz einiger Chancen noch aus der Hand gaben und so den 12. Erfolg im 13. Länderspiel des Jahres verpassten.