Sieg für DFB-Frauen gegen Slowenien Pflicht
Mannheim (dpa) - Bei einer internen Aussprache und einem gemütlichen Stadtbummel haben die deutschen Fußball-Frauen die Fast-Blamage in Irland abgehakt und sich für das erhoffte Torfestival gegen Slowenien eingeschworen.
Mit einem Pflichtsieg will der Rekord-Europameister am Donnerstag den nächsten Schritt auf dem Weg zur WM 2015 in Kanada gehen und dabei die Herzen der Fans im Sturm erobern. „Wir wollen den Eindruck dieses schlechten Spiels wettmachen. Die Mannschaft ist gut drauf und hat im Training viel Spielfreude gezeigt“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid.
Im Hinspiel hatte die in der WM-Qualifikation noch ungeschlagene DFB-Auswahl einen 13:0-Kantersieg gefeiert. Neid erwartet daher einen äußerst defensiven Gegner. „Die Sloweninnen werden mit Sicherheit nicht noch einmal 13 Tore kassieren wollen. Wir werden gute Ideen und ein genaues Passspiel brauchen“, erklärte die Bundestrainerin.
Ins Team zurück kehrt Torjägerin Celia Sasic vom 1. FFC Frankfurt, die sich nach einer Schienbeinprellung fit gemeldet hat. „Sie hat keine Probleme mehr und ist eine Option für die Startformation“, sagte Neid.
Gegen Irland hatte sich ihr Team am vergangenen Samstag äußerst schwergetan und erst in der Schlussminute zum Sieg gezittert. Neid ordnete den schwachen Auftritt als „Warnschuss“ ein. „Jetzt wissen alle, dass man gegen schwächere Gegner auch mal unentschieden spielen oder verlieren kann, wenn man nicht konzentriert ist. So etwas kommt mal vor, darf aber nicht zu häufig passieren.“
Die Spielerinnen haben die Partie intern noch einmal aufgearbeitet und Besserung gelobt. „Wir wollen von Beginn an in den Zweikämpfen Präsenz zeigen, die Ruhe bewahren und mit einem souveränen Sieg vom Platz gehen“, kündigte Mittelfeldakteurin Nadine Keßler vom Triple-Sieger VfL Wolfsburg an.
Welche elf Spielerinnen gegen den Tabellenvorletzten der Gruppe 1 auflaufen werden, ließ Neid noch offen. Immerhin deutete sie aber an, dass sich Teamküken Pauline Bremer an ihrem 18. Geburtstag Hoffnungen auf ein Einsatz-Geschenk machen darf. „Nach den Trainingseindrücken könnte ich sie problemlos spielen lassen“, meinte Neid.
Angesichts des komfortablen Vorsprungs und der so gut wie sicheren Endrunden-Qualifikation ist die Erfolgstrainerin mit ihren Gedanken manchmal schon in Kanada. Dort erwartet die DFB-Frauen im kommenden Jahr eine besondere Herausforderung, werden die Spiele doch auf Kunstrasen ausgetragen. „Das geht mehr auf die Gelenke und die Muskulatur. Da brauchen wir sehr gute Grundlagen, zumal lange Reisen im Land und der Zeitunterschied hinzukommen“, blickte Neid voraus.
Zunächst gilt der Fokus aber der Partie gegen Slowenien. „Da müssen wir uns steigern“, forderte Neid. „Wenn unser Spiel dann läuft, sind wir kaum aufzuhalten. Aber das fällt nicht vom Himmel, das muss man sich erarbeiten.“ Der Europameister ist also in der Pflicht.