Vierter Triumph winkt: Frankfurt ist heiß auf den Pott

Frankfurt/Main (dpa) - Die Ladies des 1. FFC Frankfurt sind heiß auf den Königsklassen-Pokal. Bereits 48 Stunden vor dem Anpfiff machten sie sich mit dem Bus auf den Weg nach Berlin, wo sie sich gegen Paris St. Germain den Traum vom vierten Triumph auf Europas Fußball-Bühne erfüllen wollen.

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„Ein Champions-League-Finale zu spielen ist das Größte, was man im Vereinsfrauenfußball erreichen kann. Wir wollen diesen Pott holen“, verkündete FFC-Trainer Colin Bell vor der Abreise.

Den bevorstehenden Abgang von Torjägerin Celia Sasic blendet der Coach genauso aus wie die Gefahr, bei einer Niederlage in der kommenden Saison international nur Zaungast zu sein. Denn als Bundesliga-Dritter hat Frankfurt die Qualifikation zur Champions League verpasst. Egal, für Bell zählen jetzt nur die 90 oder 120 Minuten von Berlin. „Ich denke, wir haben noch etwas im Tank und werden alles rausholen“, versprach der Engländer.

Nicht ganz so entspannt sieht Manager Siegfried Dietrich die Lage. „Das Highlight in Berlin ist für uns zum wichtigsten Spiel der Saison avanciert. Wir wollen zum vierten Mal den Titel in der Königsklasse gewinnen und die Champions-League-Qualifikation für die kommende Saison realisieren“, formulierte er das klare Ziel.

Kaum eine Spielerin im Frankfurter Team hat in ihrer Karriere nicht schon einmal eine Trophäe in die Höhe gehoben. Doch der 2009 in femininem Stil designte, 40 Zentimeter hohe und 8,5 Kilogramm schwere Pokal gehörte nicht dazu. Seine drei europäischen Titel (2002, 2006, 2008) landete der FFC allesamt im Vorläuferwettbewerb, dem Women's UEFA-Cup. Der erste Finalauftritt in der Champions League ging 2012 vor rund 50 000 Fans in München gegen Olympique Lyon 0:2 verloren.

Nun wartet mit Paris wieder ein französisches Spitzenteam, vor dem Bell durchaus Respekt hat. „Das ist eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die guten Fußball spielen, aber auch sehr aggressiv und körperbetont agieren kann. Sie verfallen auch unter Druck nicht in Panik“, warnte der FFC-Trainer.

In dem millionenschweren Team von Gönner und Präsident Nasser Al Khelaifi stehen gleich fünf deutsche Spielerinnen, von denen ein Trio zum erweiterten WM-Kader von Bundestrainerin Silvia Neid gehört. Die drückt den Frankfurterinnen am Donnerstag genauso die Daumen wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihr Kommen angekündigt hat.

Für Bell sind das alles nur Nebengeräusche. „Es gibt keine Garantie, dass wir jemals wieder ein europäisches Endspiel erreichen. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, damit wir möglichst mit dem Pokal im Gepäck zurück nach Frankfurt fahren“, sagte der 53-Jährige. Davon träumt auch Top-Torjägerin Sasic in ihrem wohl letzten Spiel für den Rekordsieger: „Es wartet etwas ganz Großes.“