Gestählter Mann in Strafsachen: FIFA-Richter Eckert

München (dpa) - Hans-Joachim Eckert hat schon viele große Verfahren hautnah miterlebt, mit Bestechung kennt sich der Jurist von Amts wegen aus.

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Vor wenigen Wochen verurteilte er nach einem monatelangen Prozess den ehemaligen Chef der BayernLB zu einer Bewährungsstrafe wegen Bestechung des verstorbenen Politikers Jörg Haider.

Vor mehr als zwei Jahren hatte ihn der Fußball-Weltverband FIFA gerufen. Er sollte treibende Figur an der Spitze einer Ethikkommission sein, der er zusammen mit dem amerikanischen Staatsanwalt Michael Garcia vorsitzt.

Die Entscheidung für Eckert fiel 2012 unerwartet. Seit Jahren leitet der erfahrene Jurist die große, auf Wirtschaftssachen spezialisierte 6. Strafkammer des Landgerichts München I - einen Namen hatte sich der Kämpfer gegen Korruption und Steuerbetrug in Insiderkreisen längst gemacht.

Eckert ist ein gestählter Mann in Strafsachen. In den frühen 90er Jahren erst als Staatsanwalt, wo er für Steuerdelikte, Wirtschaftsstrafsachen und organisierte Kriminalität verantwortlich war, später dann als Richter.

Zunächst war Eckert Chef einer Berufungsstrafkammer, seit einigen Jahren steht er der größeren Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts vor. Dann folgte er auch noch dem Ruf der FIFA - und das praktisch nebenberuflich: Richter in München blieb er nämlich all die Monate.