Ligapräsident Rauball sieht WM in Katar weiter „sehr kritisch“
Frankfurt/Main (dpa) - Trotz des entlastenden Berichts der FIFA-Ethikkommission hat Liga-Präsident Reinhard Rauball weiterhin große Vorbehalte gegen die Fußball-WM Katar 2022.
„Unabhängig von den Ergebnissen der Ethik-Kommission gibt es weiter gute Gründe, eine WM in Katar sehr kritisch zu sehen“, sagte der Präsident von Borussia Dortmund. Die jetzt bekanntgegebene Bewertung des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert komme nicht überraschend.
„Auch wenn eine seriöse inhaltliche Bewertung des Berichts direkt nach Veröffentlichung kaum möglich ist, hat sich die Tendenz angesichts der immer wieder verzögerten Bekanntgabe auch für Außenstehende abgezeichnet“, sagte Rauball. Dabei gelte es zu berücksichtigen, dass der FIFA bei der Aufklärung keine staatsanwaltlichen Aufklärungsmittel zur Verfügung gestanden hätten. Die kommenden WM-Gastgeber Russland und Katar waren von der FIFA-Ethikkommission vom Vorwurf der Korruption freigesprochen worden.
Rauball wies ausdrücklich auf andere schwierige Aspekte des Endrundenturniers in Katar hin: „Das Problem der unmenschlichen Hitze in den Sommermonaten besteht weiter, in der Diskussion um eine mögliche zeitliche Verlegung ist bislang keine Lösung in Sicht“, erklärte er. „Außerdem bestehen mit Blick auf die Menschenrechte und Arbeitsbedingungen weiterhin erhebliche Zweifel, ob diese Themen wirklich mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen werden.“