Grindel: Schneller Aufstieg in höchste DFB-Gremien
Berlin (dpa) - In der Diskussion um die Nachfolge von Wolfgang Niersbach an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes taucht sein Name häufiger auf, als ihm selbst wohl lieb ist.
Dennoch scheinen viele Reinhard Grindel das Präsidenten-Amt bei dem durch die Affäre um die WM 2006 angeschlagenen größten Sport-Fachverband zuzutrauen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete hat noch eine vergleichsweise kurze Funktionärs-Vita im Sport aufzuweisen. Doch in dieser kurzen Zeit sammelte der Vater von zwei Söhnen bereits mehrere Ämter. So war er von 2011 bis 2014 Vizepräsident des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV). Seit Oktober 2013 ist er nun Schatzmeister des DFB und gehört zum höchsten Führungszirkel im Verband.
Wie Niersbach und der derzeit suspendierte FIFA-Noch-Chef Joseph Blatter begann der 54-Jährige seine berufliche Laufbahn als Journalist. Der gebürtige Hamburger und studierte Jurist leitete unter anderem die ZDF-Studios in Brüssel und Berlin, ehe er in die große Politik wechselte. Seit 2002 sitzt er für den Wahlkreis Rotenburg/Wümme im Bundestag. Unter anderem ist er derzeit stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses.
Seine Doppelrolle als DFB-Schatzmeister und Mitglied des Sportausschusses nutzte die Opposition zuletzt für Angriffe auf Grindel. Auf der Sitzung des Bundestags-Gremiums zum WM-Skandal in der vergangenen Woche attackierten Grünen-Politiker Özcan Mutlu und André Hahn von den Linken ihren Ausschuss-Kollegen.