Hrubesch träumt mit U 21 von Rio

Wiesbaden (dpa) - Horst Hrubesch hat in seinem Fußballerleben viel erreicht, doch einen großen Wunsch möchte sich der Coach der U 21-Nationalmannschaft noch erfüllen.

„Ich habe den Jungs gesagt, ich würde gerne zu den Olympischen Spielen fahren. Und dann haben wir entschieden, dass wir dahin wollen“, sagte der DFB-Trainer. Mit seiner Auswahl ist er auf dem besten Wege, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Durch den 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Montenegro hat die Mannschaft schon ihr drittes Qualifikationsspiel gewonnen. Bei der EM-Endrunde in Tschechien 2015 lockt dann die Qualifikation für die Sommerspiele 2016 in Rio. „Aber“, warnte Hrubesch, „das ist noch ein langer Weg, und wir wollen das Schritt für Schritt bewältigen.“

Im insgesamt vierten Spiel unter dem Vorgänger und Nachfolger von Rainer Adrion setzte die U 21-Auswahl am Freitagabend in Wiesbaden ihre Erfolgsserie fort: vier Partien ohne Niederlage und Gegentor und ein optimaler Start in die Qualifikation. Und am nächsten Dienstag winkt in Kassel gegen die Färöer schon der nächste Erfolg. „Wir wollen uns so schnell wie möglich qualifizieren“, sagte Torhüter Marc-André ter Stegen. Der Gladbacher rettete in der Schlussphase mit einigen Paraden den Sieg, den Kapitän Kevin Volland in der Nachspielzeit mit seinen sechsten Treffer im U 21-Team endgültig sicherte. Die 1:0-Führung hatte Philipp Hofmann in der 25. Minute erzielt.

Beinahe hätte die junge Mannschaft aber trotz ihrer Überlegenheit den Sieg verspielt. Eine Reihe hochkarätiger Chancen wurde nicht genutzt, und einige Nachlässigkeiten in der Abwehr hätten durchaus bestraft werden können. „Die Jungs hatten zuletzt einige englische Wochen. Da hat einfach die Frische gefehlt, das Spiel früher zu entscheiden. Der Akku war leer“, meinte Hrubesch. „Für mich war wichtig zu sehen, dass die Mannschaft auch beißen kann, und dann hat sie sich selbst belohnt“, befand der Coach.

Aus diesem Grund wird Hrubesch, der in Moritz Leitner, Leon Goretzka, Jonas Hofmann und Bernd Leno einige wichtige Spieler nicht dabei hatte, gegen die Färöer wieder umstellen. Spielern wie Erik Durm und Robin Knoche winkt in der nächsten Partie ein Platz in der Startformation. Einen Qualitätsverlust befürchtet der Trainer deshalb nicht. „Ich kenne die Spieler alle aus den früheren Jahrgängen. Die haben schon bewiesen, was sie können“, meinte Hrubesch. Außerdem sei der Teamgeist sehr ausgeprägt. „Wir haben von neun oder zehn Spielern, die diesmal nicht dabei waren, Mails mit guten Wünschen vor der Partie erhalten. Das macht einfach Spaß“, sagte Hrubesch.

Trotz des Sieges übte Kapitän Volland auch Selbstkritik. „Wir waren am Ende platt, doch die Ordnung dürfen wir nicht verlieren“, sagte der Torjäger. Auch Torschütze Hofmann weiß, was bis zum nächsten Spiel zu tun ist. „Wir müssen unbedingt an unserer Chancenverwertung arbeiten“, sagte der Ingolstädter.