Abschied aus Paris - Wohin geht Ibrahimovic nun?
Paris (dpa) - Zlatan Ibrahimovic verabschiedet sich von Paris St. Germain in der ihm eigenen Bescheidenheit.
An diesem Samstag bestreite er sein letztes Spiel im Prinzenpark-Stadion, kündigte einer der meistdekorierten, aber auch einer der unvollendeten Fußball-Stars Europas via Twitter an und fügte hinzu: „Ich kam als König und ging als Legende.“ PSG titelte seine Mitteilung mit den Worten: „Merci Zlatan.“
Wie schon vor Wochen angekündigt, verlängerte Ibrahimovic seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag nach vier Jahren nicht mehr. „Das ist kein erfreulicher Tag, aber einer, der kommen musste“, meinte PSG-Trainer Laurent Blanc: „Eine Kapitel schließt sich, darauf ist man nie richtig vorbereitet.“
Wohin Ibrahimovic im fortgeschrittenen Fußballeralter von 34 Jahren wechselt, ehe er nach seiner Karriere ins Management der Pariser gehen wird, ist unbekannt. Den Schweden zieht es aber nach England. Medienberichten zufolge wird er mit dem FC Arsenal, Manchester United, dem FC Chelsea und West Ham United in Verbindung gebracht.
Angeblich, so britische Zeitungen, fordert er ein Wochensalär von 600 000 Pfund (rund 760 000 Euro), was ihn mit fast 40 Millionen Euro im Jahr zum Bestverdiener in der reichen Premier League machen würde. In der Mitteilung seines Noch-Clubs sagte er lediglich: „Die Zeit ist nun gekommen, einen neuen Weg einzuschlagen.“
Am Ende seiner Karriere angekommen fühlt sich der für sein Selbstvertrauen bekannte Schwede im EM-Sommer jedenfalls noch nicht. „Ich war noch nie besser. Heute fühle ich mich besser als jemals zuvor. Ich bin alt geboren und werde jung sterben. So sieht es aus“, sagte er vor einem Monat in einem Interview auf der UEFA-Homepage.
Die Premier League fehlt dem ebenso fußballgenialen wie exzentrischen 1,95-Meter-Mittelstürmer noch in seiner beeindruckenden Vita. Ibrahimovic spielte bei Inter und AC Mailand sowie Juventus Turin in Italien, für den FC Barcelona in Spanien. Nachdem er seine Karriere in Malmö begonnen hatte, war er zu Ajax Amsterdam gewechselt.
Wo Ibrahimovic auch spielte, der Erfolg war mit ihm. Viermal französischer und italienischer Meister, zweimal niederländischer Meister, einmal spanischer Meister. Dazu unter anderem noch fünfmaliger italienischer und viermaliger französischer sowie zweimaliger spanischer Superpokalsieger. „Ich spiele dafür, Trophäen zu gewinnen“, betonte er jüngst.
Nur eines, das blieb Ibrahimovic trotz seiner Stationen bei einigen der besten Vereine Europas verwehrt: Der Gewinn der Champions League. Vor einem Jahr scheiterte er mit Paris am FC Barcelona, diesmal an Manchester City. Wieder im Viertelfinale. Bleibt ihm nur die Hoffnung, nun einen Verein zu finden, der ihm noch einmal die Möglichkeit bietet, den Henkelpott in den Händen zu halten. Ansonsten ist seine Zeit danach auch schon geregelt mit der Rückkehr nach Paris. „Paris St. Germain bleibt sein zuhause und er wird immer in den Herzen unserer Fans bleiben“, betonte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi vor Ibrahimovics letztem Heimauftritt im PSG-Dress an diesem Samstag im letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Nantes.