Alaba droht Alptraum auf den Färöer
Tórshavn (dpa) - Tórshavn statt Rio de Janeiro. Für David Alaba und seine österreichischen Auswahlkollegen endet die WM-Reise schon acht Monate vor der Endrunde auf einer Inselgruppe im Nordatlantik.
Ausgerechnet die Färöer, 182. der aktuellen Weltrangliste des Internationalen Fußball-Verbandes. Und der Alptraum der Alpenrepublik: Noch nie konnte Österreich auf den Färöer gewinnen. „Die Jungs hätten es sich verdient gehabt, dass es auch noch am Dienstag um etwas gegangen wäre“, meinte Marcel Koller - für ihn könnte es sogar die letzte Dienstfahrt als Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft werden.
Nach der bitteren 1:2-Niederlage am Freitag in Solna gegen Schweden ist für den deutschen Nachbarn und Gruppenrivalen aber nicht mehr als Platz drei drin. Die WM findet wie 2002, 2006 und 2010 ohne Österreich statt. „Ich bin jetzt noch nicht in der Lage, nach Gründen zu suchen“, betonte Kapitän Christian Fuchs vom FC Schalke 04 nach dem 1:2 in Schweden. Damit war der Versuch erneut gescheitert, die verheerende Auswärtsbilanz aufzupolieren und die Chance auf Platz zwei in der Gruppe C hinter den qualifizierten Deutschen zu wahren.
So steht als letzter Erfolg in der Fremde gegen einen starken Gegner immer noch ein 1:0 aus dem 1996 - in Schweden. Da war Bayern Münchens Alaba gerade mal vier Jahre alt. Am Freitag hätte er die Österreicher womöglich im Kampf um die K.o.-Runde halten können. „Ich hätte die Chance zum 2:0 machen müssen“, sagte Alaba nach der Partie. Sechs Minuten nach der Führung durch Stuttgarts Martin Harnik (29.) war er aber mit einer Großchance gescheitert. Nach der Pause wendeten die Schweden das Blatt. Martin Olsson (56.) und Erfolgsgarant Zlatan Ibrahimovic (86.) machten das Erreichen der Playoffs schon vor dem Gruppenfinale an diesem Dienstag gegen Deutschland klar.
„Es wird noch ein paar Tage oder Wochen dauern, bis wir das aufgearbeitet haben“, räumte Österreichs Torwart Robert Almer vom brandenburgischen Zweitligisten FC Energie Cottbus ein. Nur zuviel Zeit sollten sich die Österreicher nicht nehmen. Eine weitere Blamage gegen die Färöer wie 1990 bei der 0:1-Niederlage im schwedischen Landskrona oder dem 1:1 2008 in Tórshavn würde den insgesamt positiven Gesamteindruck aus der Qualifikation nur unnötig trüben.
„Natürlich sitzt die Enttäuschung nach so einem Spiel sehr tief, aber wir werden alles daran setzen unseren Weg weiter zu gehen!“, versprach Alaba und bedankte sich bei den Fans: „Ihr wart in jedem einzelnen Spiel ein echter Rückhalt und darauf sind wir sehr stolz!“, schrieb er bei Facebook.
Für die Österreicher gilt nun: Nach der WM ist vor der EM. Coach Koller, der allerdings auch als Kandidat für den vakanten Posten beim 1. FC Nürnberg gilt, betonte: „Wenn wir in die Qualifikation für die EM 2016 starten und 24 von 54 Nationen teilnahmeberechtigt sind, dann gehe ich davon aus, dass wir unter Berücksichtigung der Entwicklung dieser Mannschaft auch bei diesem Turnier dabei sind.“