Syriens Nationaltrainer Bernd Stange: „Aus der Politik halte ich mich raus“
Leipzig (dpa) - Bernd Stange will sich als Nationaltrainer Syriens nur mit dem Fußball in dem Bürgerkriegsland beschäftigen. So habe er es schon bei seinem Engagement als Coach des Irak gemacht. „Aus der Politik halte ich mich raus“, sagte der 69-Jährige in einem Interview dem Fachmagazin „Kicker“.
Bei seiner Aufgabe in Syrien will der ehemalige DDR-Auswahltrainer auch „noch eine Art Olympiaauswahl“ zusammenstellen mit jungen Talenten, die Syriens Fußball-Zukunft bilden sollen. „Die möchte ich nach Europa holen, sie in Spielen gegen hiesige Clubs schärfen, an das Niveau heranführen“, erklärte Stange.
30 Spieler aus 20 Vereinen soll der Kader dieser „Olympiaauswahl“ umfassen. Auch mit Borussia Dortmunds Mahmoud Dahoud will Stange sprechen. „Er hat für die deutsche U21 gespielt, wartet nun natürlich auf einen Anruf von Jaochim Löw“, meinte Stange, das respektiere er.
Stange soll die Nationalmannschaft, die nur knapp die Teilnahme an der WM in Russland in diesem Sommer verpasst hat, ein Jahr trainieren und auf die Asien-Meisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten Anfang 2019 vorbereiten.
„Es wird mit dann 70 mein erstes großes Turnier“, sagte Stange. 1984 habe es als DDR-Trainer trotz Qualifikation für Olympia wegen des Boykotts der Spiele in Los Angeles nicht geklappt, 2004 schaffte er mit dem Irak die Olympia-Teilnahme. Kurz vorher habe er sein Amt aber aus Sicherheitsgründen aufgeben müssen.
Nach der Asien-Meisterschaft will Stange, der auch schon in Weißrussland, Oman oder in Singapur arbeitete, seine Trainerkarriere „wirklich“ beenden.