Dzeko gegen Demba Ba: Torjäger-Duell auf der Insel
London (dpa) - Erster gegen Dritter, Manchester City gegen Newcastle United, Edin Dzeko gegen Demba Ba: Das Spitzenspiel in der Premier League zwischen Bayern Münchens Champions-League-Gegner und den „Magpies“ ist auch das Duell zweier ehemals erfolgreicher Bundesliga-Legionäre.
Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko hievte die „Citizens“ mit zehn Treffern in neun Spielen auf Platz eins der englischen Fußball-Eliteliga. Doch der 1,91 Meter große Stürmer aus Bosnien hatte in England mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Im Januar 2011 zu City gewechselt, schien die Bundesliga-Rekordablösesumme von 35 Millionen Euro eine schwere Hypothek für Dzeko zu sein. „In der vergangenen Saison war alles neu und hart für mich“, erklärte Dzeko in einem Zeitungsinterview, „aber jetzt verstehe ich meine Mitspieler besser.“
Auch mit City-Coach Roberto Mancini ist Dzeko wieder im Reinen. Im September hatte er seine Auswechslung im Champions-League-Spiel in München mit einer abfälligen Geste in Richtung des Italieners quittiert - und eine Abmahnung kassiert. „Das war Frustration pur“, begründete Dzeko, „aber ich wollte bei meiner Rückkehr nach Deutschland einfach gewinnen.“
Trotz der komfortablen Ausgangsposition an der Tabellenspitze mit fünf Zählern Vorsprung auf den Stadtrivalen Manchester United sieht Dzeko die „Sky Blues“ als Außenseiter im Meisterschaftskampf: „Wir werden von Spiel zu Spiel besser, aber für mich ist United immer noch der große Favorit auf den Titel.“
Auch der ehemalige Hoffenheimer Demba Ba hat maßgeblichen Anteil am Höhenflug der in der Premier League noch ungeschlagenen „Toons“. In zehn Spielen erzielte der Senegalese acht Tore für Newcastle. „Ich spiele momentan auf einem sehr guten Level, aber ich kann noch viel besser werden, das ist sicher“, sagte der 26-Jährige vor dem Spitzenspiel dem Sender BBC Newcastle, „aber es wird nicht einfach, bis zum Saisonende oben dabei zu bleiben.“
Bei 1899 Hoffenheim traf Ba in 67 Bundesligaspielen 25 Mal. Im Winter 2010/2011 wurde er zum ersten „Streik-Profi“ in der Liga. Ba weigerte sich angeblich, mit ins Trainingslager zu fliegen, um seinen Wechsel zu forcieren. Der Afrikaner landete schließlich bei West Ham United. Sieben Ba-Tore in zwölf Partien konnten die „Hammers“ jedoch nicht vor dem Abstieg aus der Premier League retten. In Newcastle brauchte Ba dank vieler französischsprachiger Spieler wie Gabriel Obertain im Team nur eine kurze Eingewöhnungszeit. Er trägt dort nun das über längere Zeit nicht vergebene Trikot mit der Rückennummer 9. Vor Ba trugen Clublegenden wie Alan Shearer, Andy Cole oder Les Ferdinand dieses Jersey.