Ein Schweizer will mit Österreich zur EM

Wien (dpa) - Ausgerechnet ein Schweizer könnte den österreichischen Fußball aus der Versenkung führen.

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Als Marcel Koller 2011 seinen Posten als Nationalcoach der Österreicher antrat, fragte sich nicht nur Stürmerlegende Hans Krankl, „was ihn qualifizierter als die österreichischen Trainer“ mache. Vier Jahre später könnte Koller mit Österreich Historisches schaffen und Krankl eine Antwort geben. Punktet er mit seiner Mannschaft auch am Sonntag (18 Uhr MESZ) im Qualifikationsspiel in Russland, wäre das ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Noch nie zuvor hat Österreich sich sportlich für eine EM qualifizieren können.

„Wir wollen nicht auf die Euphoriebremse treten oder pessimistisch sein, aber wir haben erst Halbzeit in der Qualifikation“, warnte zwar Martin Harnik vom VfB Stuttgart. Doch die Ausgangslage für sein Team ist so gut wie nie zuvor. Fünf Punkte liegt der Tabellenführer der Gruppe G vor den drittplatzierten Russen. Die ersten beiden Teams einer Gruppe haben ihr Frankreich-Ticket sicher. Fünf Partien sind noch zu spielen. „Die Entwicklung ist toll, in der Gruppe schaut's extrem gut aus. Mit einem Remis gegen Russland oder Schweden ist die Quali für Frankreich fast fix“, sagte Österreichs früherer Nationalspieler Andreas Herzog.

Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque steht vor einer schwierigen Entscheidung. Noch ist unklar, ob am Sonntag (20.45 Uhr) in Weißrussland Iker Casillas oder David de Gea im Kasten steht. Eine Frage mit doppelter Brisanz: de Gea steht laut übereinstimmenden Medienberichten kurz vor einem Wechsel von Manchester United zu Real Madrid, was wohl einen Abgang von Casillas zur Folge hätte. Unabhängig davon wird in Weißrussland vor allem die spanische Offensive im Fokus stehen. „Sie verteidigen mit zahlreichen Spielern und großer Ordnung. Wir müssen sehr geduldig sein“, sagte del Bosque.

Brisant wird es auch in Dublin. Mit Irland und Schottland treffen in Deutschlands Gruppe D am Samstag (18 Uhr) zwei Fußball-Urgesteine aufeinander. „Es werden zwei Teams sein, die alles für den Erfolg geben werden“, sagte Schottlands Stürmer Steven Naismith. Für beide Teams eine richtungsweisende Partie: Irland muss mindestens einen Punkt holen, um die Chancen auf die EM zu wahren; die zweitplatzieren Schotten könnten mit einem Sieg ihren Vorsprung auf die Iren auf fünf Punkte ausbauen. Polen könnte am Samstag (18 Uhr) gegen Georgien sogar die Tabellenführung ausbauen.