Einer muss raus: Trifft es Ronaldo & Co?
Berlin (dpa) - Das Feld für Cristiano Ronaldo ist bereitet. „Wir haben nun eine zweite Chance, auf einem guten Platz, zu Hause vor unseren Fans. Wir haben alle Bedingungen, um zu gewinnen“, tönte der teuerste Fußballer vor dem Playoff-Rückspiel in der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina.
Nach der Nullnummer auf dem „Kartoffelacker“ (Ronaldo) in Zenica sind an diesem Dienstag Torjäger-Qualitäten à la Ronaldo gefragt - in Ex-Bundesliga-Profi Edin Dzeko bringen aber auch die Gäste einen Stürmer par excellence mit.
„Wenn wir da drüben ein Tor erzielen, dann denke ich, dass wir weiterkommen“, meinte Dzekos Mitspieler Miralem Pjanic und rechnete bei „uefa.com“ vor: „Sie müssten dann schon zwei Treffer erzielen, und wir haben die Spieler, die das schaffen können.“ Sprich Dzeko, auch wenn der Angreifer von Manchester City im Hinspiel kaum Land sah. Die Hoffnungen dürften daher auch auf Hoffenheims Vedad Ibiševic ruhen, der in der EM-Qualifikation bislang in sieben Einsätzen zwei Treffer erzielte.
Die Partie in Lissabon ist die einzige der vier Playoff-Begegnungen auf dem Weg zur Endrunde in Polen und der Ukraine, in der noch alles offen ist. Giovanni Trapattoni kann mit seinen Iren nach dem 4:0 im Hinspiel bei Außenseiter Estland entspannt in Dublin den Sack zumachen.
Während der Italiener seine Iren nun sogar auch zur WM 2014 führen will, dürften sich die Wege von Guus Hiddink und der Türkei trennen - wenn der deutsche Vorrunden-Gruppengegner nach dem 0:3 nicht ein kleines Fußball-Wunder in Zagreb vollbringt. „Es wird kein Freundschaftsspiel, denn die Türken sind eine gute Mannschaft und sie kommen hierher, um ein gutes Resultat zu erzielen“, mahnte Trainer Slaven Bilic von Gastgeber Kroatien: „Fußball ist unvorhersehbar.“
Darauf hofft auch Montenegro in Podgorica. Coach Branko Brnovic räumte bereits ein, dass manch einer seine Zuversicht für verrückt halte: Er und seine Spieler setzen nach dem 0:2 in Tschechien aufs England-Gen. Gegen die Three Lions hatte Montenegro praktisch in 45 Minuten ein 0:2 noch ausgeglichen. „Und wir hatten weniger Zeit als dieses Mal“, betonte Innenverteidiger Stefan Savic: „Ich denke, wir können es schaffen.“
Die Tschechen wollen da aber nicht mitmachen. „Es wäre eine Schande, jetzt die Chance auf die fünfte EM-Teilnahme in Serie zu verspielen“, hielt Trainer Michal Bilek dagegen und forderte von seiner Truppe um Ex-Bundesliga-Legionär Tomas Rosicky: „Wenn wir ein Tor erzielen, braucht Montenegro vier. Das wird dann sehr, sehr schwierig.“
Ein Tor könnte Ronaldo & Co reichen. Das Stadion Estadio da Luz wird mit 60 000 Zuschauern ausverkauft sein, geleitet wird das Alles-oder-Nichts-Spiel vom deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark. „Wir haben keine Angst“, betonte Pjanic vom AS Rom. Den Gästen reicht im Gegensatz zum ehemaligen Vize-Europameister Portugal bereits ein 1:1 - der auswärts erzielte Treffer würde den Ausschlag geben. Es wäre die erste Teilnahme an einem großen Turnier seit der Unabhängigkeit von Bosnien-Herzegowina.
Für die Portugiesen wäre das vorzeitige Aus ein kapitaler Tiefschlag. „Ich glaube daran, dass wir gewinnen“, betonte Ronaldo daher. „Wir müssen unsere Favoritenstellung annehmen und unsere Überlegenheit zeigen - wir sind die bessere Mannschaft.“ Dann sollte er diesmal wohl besser treffen.