Mit 43 Jahren Ex-Bayern-Spieler Zé Roberto beendet seine Karriere

São Paulo (dpa) - Lange ist Zé Roberto dem Ruhestand einfach davon gelaufen, jetzt macht der einstige Bundesliga-Star mit 43 Jahren Schluss. Am Montag will sich der brasilianische Fußballprofi bei der Partie gegen Botafogo von seinen Fans verabschieden.

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„Es würde mich freuen, wenn ihr bei mir sein könntet, um gemeinsam diesen Abschnitt zu beenden“, sagte er in einer emotionalen Videobotschaft. „Wir alle haben dem Club wieder Hoffnung gebracht und ich will, dass wir uns bei dem Spiel auf die Brust schlagen und sagen können: Palmeiras ist groß.“

José Roberto da Silva Júnior alias Zé Roberto erwarb sich vor allem in Deutschland einen klingenden Namen: Bislang hat kein Brasilianer öfter in der Bundesliga gekickt. Für Bayer Leverkusen, Bayern München und den Hamburger SV absolvierte der Mittelfeldspieler insgesamt 336 Partien.

In einem Alter, in dem andere Fußballprofis sich schon längst zur Ruhe setzen, wollte es Zé Roberto dann noch einmal wissen: Mit 40 Jahren wechselte er 2014 zu Palmeiras und mischte die brasilianische Liga auf. Im Jahr darauf gewann der Verein aus São Paulo mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den einstigen Pelé-Club FC Santos und holte den brasilianischen Pokal.

Bei Palmeiras gilt der Veteran als großer Motivator. Seine leidenschaftlichen Kabinenansprachen und der Schlachtruf „Palmeiras ist groß“ sind legendär. Die Fans begrüßen ihn mit „Au, au au, Zé Roberto ist ein Tier“ im Stadion. Durch hartes Training und eine asketische Lebensführung war Zé Roberto bis zuletzt so fit wie kaum ein anderer in seinem Alter.

Er begann seine Karriere beim kleinen Club Portuguesa in seiner Heimatstadt São Paulo. Seine größten Erfolge feierte Roberto in der Bundesliga. Mit den Bayern wurde er vier Mal Deutscher Meister. Für die brasilianische Nationalmannschaft bestritt er 84 Spiele, holte je zwei Mal die Copa América und den Confederations Cup.

Nach dem Ende seiner Profikarriere würde er gern wieder nach Deutschland ziehen, sagte Zé Roberto der Deutschen Presse-Agentur im vergangenen Jahr. Er hat einen deutschen Pass, seine drei Kinder wurden dort geboren. Außerdem ist da seine Sehnsucht nach deftigem deutschen Essen: Vor allem Bratkartoffeln haben es ihm angetan.