FC Barcelona weiter im Zwist mit dem Verband
Barcelona (dpa) - Der Streit des FC Barcelona mit dem spanischen Fußballverband um Entscheidungen der Schiedsrichter hat sich zugespitzt. Der spanische Meister entschied, eine Sitzung mit dem RFEF zu boykottieren.
Trotzdem legte der Verband wie vom FC Barcelona vorgeschlagen fest, dass das Pokalfinale im Madrider Vincente-Calderón-Stadion ausgetragen wird. Gegner von Barça am 25. Mai ist Athletic Bilbao, das in Sevilla antreten wollte. Einen Tag vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Leverkusen sprach in Barcelona kaum jemand vom Rückspiel. „Barça erklärt dem Verband den Krieg“, titelte „El Mundo“. Der Konflikt ist brisant, weil die Katalanen den Stamm der Nationalelf stellen, die im Sommer bei der EM in Polen und der Ukraine ihren Titel verteidigen will.
Der Streit entzündete sich an Äußerungen des Barça-Verteidigers Gerard Piqué. Der Nationalspieler hatte am Samstag nach einem umstrittenen Platzverweis dem Schiedsrichter vorgeworfen, ihm vorsätzlich die Rote Karte gezeigt zu haben. Daraufhin forderte der Schiedsrichterausschuss eine Bestrafung des Spielers.
Barça hielt dem Verband vor, mit zweierlei Maß zu messen. Real-Trainer Jose Mourinho hatte nach einem Spiel den Schiedsrichter in der Tiefgarage abgefangen und beschimpft, ohne dass der RFEF eingeschritten wäre. „Der Verband soll uns sagen, wann er interveniert und wann nicht“, forderte Vereinssprecher Toni Freixa.
Der Club fühlt sich in dieser Saison von den Schiedsrichtern systematisch benachteiligt. „Wir beklagen uns nicht, aber mit den Unparteiischen haben wir kein Glück“, sagte der Sprecher. „Vereinspräsident Sandro Rosell hat kürzlich betont, dass die Sache nicht gut aussehe. Seither hat die Lage sich noch verschlimmert.“