FIGC will wettende Fußballer zwei Jahre sperren

Rom (dpa) - Fußballern droht wegen unerlaubter Wetten in Italien in Zukunft eine Sperre von zwei Jahren. Als Reaktion auf den Wettskandal will der italienische Fußballverband (FIGC) die Strafen deutlich verschärfen.

Um Spielmanipulationen vorzubeugen, ist es Profis in Italien untersagt, Wetten auf Fußballspiele abzuschließen. Wie Ermittlungen zeigen, sind Fußballwetten unter Spielern und Funktionären jedoch gerade in den unteren Ligen weit verbreitet.

Die Staatsanwaltschaft in Cremona hat eine mutmaßliche Wettbetrügerbande ausgehoben, die zahlreiche Spiele der ersten, zweiten und dritten Liga für Wetten manipuliert haben soll. Der Erstligaaufstieg von Siena und Bergamo geriet dadurch ins Zwielicht. Bis zum späten Donnerstagabend demonstrierten in Bergamo rund 4000 Atalanta-Fans. Sie kritisieren, dass ihr Club und der Kapitän Cristiano Doni in den Medien vorverurteilt würden. „Bringt uns Beweise!“, forderten die Bergamo-Fans.

Die Staatsanwaltschaft Cremona setzte ihre Ermittlungen auch am Freitag fort. Sie verhört in diesen Tagen vor allem 16 Personen, die bei einer landesweiten Razzia festgenommenen worden waren. Der prominenteste Verdächtige ist der ehemalige italienische Nationalspieler Beppe Signori. Der frühere Lazio Rom-Kapitän hat jegliche Beteiligung an Manipulationen bestritten. Medienangaben zufolge sollen die Ermittler aber stichhaltige Beweise gegen Signori zusammengetragen haben.