„Finito!“ Inter beendet Juves Siegesserie
Turin (dpa) - Inter Mailand hat die „Unschlagbaren“ besiegt. Nach 49 Liga-Spielen ohne Niederlage musste sich Juventus Turin im „Derby d'Italia“ dem Erzrivalen aus Mailand geschlagen geben.
Am elften Spieltag der italienischen Fußballmeisterschaft schlug Inter (27 Punkte) im Spitzenspiel Tabellenführer Juve (28) mit 3:1 und schloss damit bis auf einen Zähler zum Titelverteidiger auf. „Fantastica! Inter ist stärker als alle anderen“, lobte der „Corriere dello Sport“ die Mailänder für ihre taktisch wie mannschaftlich grandiose Vorstellung in Turin.
Nichts und niemand konnte Inter am Samstagabend aufhalten. Juves Weltklassetorwart Gianluigi Buffon war ebenso machtlos wie Turins genialer Spielmacher Andrea Pirlo. Nicht einmal von dem irregulären Gegentor durch den früheren Leverkusener Bundesliga-Profi Arturo Vidal nach nur 20 Sekunden Spielzeit - Vorlagengeber Kwadwo Asamoah stand klar im Abseits - ließen sich die Gäste aus der Fassung bringen. Diego Milito drehte die Partie per Foulelfmeter (59. Minute) und mit einem Abpraller (75.). Rodrigo Palacio sorgte in der 90. Minute für den Schlusspunkt.
„Ihr habt großartig auf diese Ungerechtigkeit reagiert“, lobte Inter-Präsident Massimo Moratti sein Team und vor allem Trainer Andrea Stramaccioni. „Er ist super!“, urteilte der Inter-Boss über seinen mutigen Coach. Der 36-Jährige hatte das Team in Turin mit drei Stürmern auf dem Platz geschickt. Zwei von ihnen schossen Inter zum Sieg, Stramaccionis Taktik ging perfekt auf. „Ich bereite jedes Spiel so vor, als sei es mein letztes“, verriet der Coach.
Der erste Inter-Sieg in Turin seit sieben Jahren verleiht den Mailändern nun Flügel. Nach dem neunten Pflichtspielsieg in Folge bestätigte Kapitän Javier Zanetti: „Wir wollen um den Titel spielen.“ Während Inter seinen Höhenflug fortsetzte, versuchte Juve den Rückschlag herunterzuspielen. „Was soll's, wenn wir nur jedes 50. Spiel verlieren“, scherzte der gelassene Buffon.
Italiens Nationalkeeper zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte den Mailändern: „Bravo Inter. Das war ein verdienter Sieg“, sagte der Juve-Schlussmann. Auch für Turins Co-Trainer Angelo Alessio, der den noch bis Dezember gesperrten Antonio Conte vertrat, war die Niederlage kein Beinbruch: „Inter hat seine Chancen genutzt, wir nicht“, analysierte der Coach nüchtern.
Juves erste Niederlage nach 49 Spielen freute neben Inter auch den AC Mailand. Dessen Rekord von 58 Partien ohne Niederlage vom Anfang der 1990er Jahre bleibt damit ungebrochen. Und Milan hatte am Wochenende gleich doppelt Grund zur Freude: Mit einem 5:1-Heimsieg gegen Chievo Verona setzten die schwach in die Saison gestarteten Mailänder ihren Aufwärtstrend fort.