Prozess in London Freispruch für Fußballstar Kerr nach Taxi-Vorfall

London · Australiens Star-Fußballerin Sam Kerr wurde vorgeworfen, einen Polizisten beleidigt zu haben - mit einem rassistischen Hintergrund. Nach stundenlanger Beratung fällt eine Jury die Entscheidung.

Die australische Star-Fußballerin Sam Kerr ist freigesprochen worden.

Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa

Die australische Star-Fußballerin Sam Kerr ist in Großbritannien vom Vorwurf der rassistisch motivierten Belästigung eines Polizeibeamten freigesprochen worden. Die 31-Jährige hatte den Polizisten nach einem Zwischenfall in einem Taxi als „dumm und weiß“ bezeichnet, bestritt aber einen rassistischen Hintergrund. Zum Entschluss des Freispruchs kam eine Jury am Dienstag.

Es ging um einen Vorfall am 30. Januar 2023 im Londoner Stadtteil Twickenham. Chelsea-Spielerin Kerr und ihre Partnerin, die US-Fußballerin Kristie Mewis (33), waren in der Nacht mit einem Taxifahrer in Streit geraten, der sie deshalb zur Polizei fuhr. Kerr sagte aus, sie hätten sich wie Geiseln gefühlt, der Taxifahrer sei aggressiv aufgetreten und gefahren. „Ich hatte Angst um mein Leben“, sagte sie. Im Verlauf der Fahrt soll Mewis ein Fenster eingetreten haben.

Auf der Wache kam es zu den Beleidigungen. Kerr, deren Vater in Indien geboren wurde, erklärte vor Gericht, sie habe das Gefühl gehabt, sie sei von der Polizei aufgrund dessen, „was sie für meine Hautfarbe hielten“, anders behandelt worden.

„Schwierige Zeit endlich hinter mir lassen“

Kerr veröffentlichte nach der Entscheidung eine Stellungnahme, in der sie sich für die Unterstützung bedankte und sich für ihre Ausdrucksweise entschuldigte. „Nach dem heutigen Freispruch kann ich diese schwierige Zeit endlich hinter mir lassen“, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA sie.

Sie entschuldige sich für ihre Ausdrucksweise an diesem traumatischen Abend, habe aber immer betont, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, jemanden zu beleidigen oder zu verletzen, und sie sei dankbar, dass die Jury dem zugestimmte habe, teilte Kerr demnach mit. „Ich konzentriere mich nun voll darauf, wieder aufs Spielfeld zu kommen, und freue mich auf ein aufregendes Jahr für mich und meine Familie.“

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(dpa)