Friedvolles Fest: Milan und Juve teilen sich Spitze
Rom (dpa) - Zum Weihnachtsfest wird in der italienischen Fußball-Liga friedlich geteilt. Kurz vor dem Fest schmückten sich Titelverteidiger AC Mailand und Herausforderer Juventus Turin gemeinsam mit dem inoffiziellen Titel des „Weihnachtsmeisters“.
Mit 34 Zählern gehen die beiden Rivalen punktgleich in die kurze Winterpause bis zum 7. Januar. Die „Gazzetta dello Sport“ feierte beide Clubs als „Weihnachts-Tandem“. Am Nachholspieltag der Serie A zog Milan dank seines besseren Torverhältnisses mit einem 2:0-Sieg in Cagliari an Tabellenführer Juve vorbei. Die Turiner kamen im Spitzenspiel bei Udinese Calcio nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Juves Coach Antonio Conte nahm die Punkteteilung in Udine und den Verlust der alleinigen Tabellenführung aber gelassen. „Schließlich sind wir weiter ungeschlagen“, betonte Juves Erfolgscoach.
Für seinen Rivalen, Milan-Trainer Massimiliano Allegri, war die Tabellenführung eine besondere Genugtuung. Als sich der Meister zu Beginn der Saison ungewohnt schwer tat und im Mittelfeld dümpelte, kündigte Allegri an, Weihnachten sei Milan wieder die Nummer eins. „Ich habe mein Versprechen gehalten“, sagte er nun.
Nicht ganz so fröhlich wie Milan und Juve verabschiedete sich Miroslav Klose mit Lazio Rom (30 Punkte) in die kurzen Weihnachtsferien. Der deutsche Nationalstürmer verpasste mit den Römern den Sprung auf den dritten Platz. Die Römer mussten sich zu Hause mit einem 0:0 gegen Chievo Verona zufriedengeben und blieben in der Tabelle Vierter hinter Udinese (32).
„Zum Glück kommt jetzt die Pause“, meinte Lazio-Trainer Edy Reja nach der schwachen Vorstellung seines Teams. „So hässlich war Lazio in dieser Saison noch nie“, kritisierte die „Gazzetta“. Selbst der sonst stets herausragende Klose bekam schlechte Noten von den italienischen Sportgazzetten.
Bejubelt wurden dagegen der fulminante 6:1-Sieg des SSC Neapel gegen den CFC Genua, zu dem Edinson Cavani zwei Treffer beisteuerte. Den deutschen Junioren-Nationalspieler Alexander Merkel traf auf Seiten der Genueser keine Schuld an dem Debakel. Der 19-Jährige wurde erst nach dem fünften Gegentreffer bei den Gästen eingewechselt. Impulse konnte er den hilflosen Genuesern im Mittelfeld aber auch keine mehr geben. „Wir sind ausgelaugt“, erklärte Genua-Trainer Alberto Malesani.
Mit einem Erfolgserlebnis verabschiedete sich dagegen Inter Mailand in die kurzen Ferien: Der extrem schwach in die Saison gestartete Vize-Meister siegte mit 4:1 gegen Lecce. Nach dem vierten Sieg hintereinander kletterte der Champions League-Sieger von 2010 in der Tabelle auf Rang fünf. Giampaolo Pazzini, Diego Milito, Esteban Cambiasso und Ricardo Alvarez trafen gegen die Süditaliener. „So hatten wir uns Weihnachten vorgestellt“, sagte der zufriedene Inter-Coach Claudio Ranieri.