Rassismus: Suarez-Sperre schockt FC Liverpool
Liverpool (dpa) - Überrascht und enttäuscht hat der FC Liverpool auf die Strafe für seinen Stürmer Luis Suarez reagiert. Der Uruguayer muss nach einem Urteil des englischen Fußball-Verbandes FA wegen rassistischer Äußerungen acht Spiele pausieren und umgerechnet 47 000 Euro Geldstrafe bezahlen.
„Wir halten es für außergewöhnlich, dass Luis Suarez der rassistischen Beleidigung gegen Patrice Evra für schuldig befunden wurde, obwohl niemand auf dem Spielfeld - inklusive Evras Mitspielern und des Schiedsrichtergespanns - die angebliche Konversation zwischen beiden Spielern vor der lautstarken Kulisse der Tribüne Spion`s Kop, gehört hat“, hieß es in einer Mitteilung.
Suarez soll seinen dunkelhäutigen Gegenspieler von Manchester United im Premier-League-Spiel im Oktober rassistisch beleidigt haben. Evra hatte sich nach dem Spiel massiv beschwert und als Beweis die TV-Aufnahmen angeführt, in denen die Beschimpfungen von Suarez' Lippen abzulesen seien.
Die „Reds“ distanzierten sich von jeglicher Form von Rassismus und sicherten dem 24-jährigen Angreifer ihre Unterstützung zu. Suarez, WM-Vierter von 2010 mit Uruguay, der in dieser Saison in der englischen Fußball-Eliteliga bislang fünf Tore erzielte, sei „selbst in einem multikulturellen Umfeld aufgewachsen“, hieß es in der Erklärung auf der offiziellen Homepage des Clubs.
Suarez bestreitet die Anschuldigungen vehement. „Ein schmerzhafter Tag für mich und meine Familie“, kommentierte er bei Twitter. Der Südamerikaner und sein Club würden gegen das Urteil Einspruch einlegen, teilte sein Anwalt Alejandro Balbi in Uruguay mit. Suarez sei „überzeugt, dass die harten Sanktionen aufgehoben werden können“.