Gericht stoppt Lizenzvergabe für Rios Maracanã-Stadion
Rio de Janeiro (dpa) - Ein brasilianisches Gericht hat die Vergabe der privaten Betreiber-Lizenz für Rios legendäres Maracanã-Stadion zunächst auf Eis gelegt.
Richterin Gisele Guida de Faria folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ eine Einstweilige Verfügung. Zur Begründung führte sie unter anderem ein „finanzielles und wirtschaftliches Ungleichgewicht im Konzessionsvertrag zu Ungunsten des Bundesstaates“ an.
Der Bundesstaat Rio de Janeiro hatte am Donnerstag das Konsortium aus dem Baukonzern Odebrecht, dem Veranstalter IMX des Unternehmers Eike Batista und dem Stadienbetreiber AEG als Sieger des Verfahrens verkündet. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte IMX bei dem Verfahren Vorteile, da die Firma auch für die Machbarkeitsstudie verantwortlich war.
Auf den Confederations Cup (15.-30. Juni 2013) und die WM 2014 hat die Entscheidung keine Auswirkung, da die Stadien dann unter der Regie des Weltverbandes FIFA stehen. Der Lizenzvertrag sollte noch vor dem 2. Juni, dem offiziellen Eröffnungstermin des Maracanã, unterzeichnet werden. Nun muss erst eine Gerichtsentscheidung abgewartet werden. Das als Gewinner verkündete „Maracanã S.A-“- Konsortium bot für die Lizenz 181,5 Millionen Reais (69 Mio. Euro).
Zudem verpflichtete sich die Gruppe auf Investitionen von 594 Millionen Reais (225 Mio. Euro) unter anderem für den Abriss eines kleineren Sportstadions und einer Schwimmanlage im Maracanã-Komplex sowie die Renovierung eines historischen Gebäudes für das künftige Olympia-Museum. Das Maracanã wurde Mitte 2010 geschlossen und für über eine Milliarde Reais komplett saniert. In dem Stadion finden die Endspiele des Confed-Cups und der WM 2014 statt.