Gomez trifft erneut - „Rhythmus das Wichtigste“
Florenz (dpa) - Der Torero ist wieder da. Mit seinem zweiten Tor binnen vier Tagen hat Mario Gomez den Schlusssprint des AC Florenz in der italienischen Serie A eingeläutet.
Beim 3:1 (2:0) gegen Chievo Verona war der deutsche Fußball-Nationalspieler in der 89. Minute zur Stelle und konnte erstmals vor den Tifosi im heimischen Franchi-Stadion seinen berühmten Torjubel zeigen. „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, sagte der Stürmer. „Das Wichtigste für mich ist aber, dass der Rhythmus wiederkommt. Ich war fast fünf Monate weg vom Fußball, aber jetzt komme ich langsam wieder zurück.“
Wegen einer Knieverletzung hatte der Stürmer von Ende September bis Anfang Februar aussetzen müssen, seine Rückkehr hatte sich zum Frust des 28-Jährigen immer wieder verschoben. Nach dem Comeback vor gut einem Monat war ihm unter der Woche im Europa-League-Prestigeduell gegen Juventus Turin (1:1) sein erster Treffer gelungen - nun legte er auch in der Liga nach. „Ich bin sehr glücklich für Mario“, sagte Clubchef Andrea Della Valle, „so langsam kommt er wieder in Form“.
In der Toskana haben sie sehnlichst auf den Deutschen gewartet - rechtzeitig zu den entscheidenden Partien der Saison soll der Millionen-Einkauf Florenz die wichtige Erfolge bescheren.
„Noch sind zehn Matches zu spielen“, erinnerte Gomez und hatte dabei vor allem den SSC Neapel im Blick. Die Süditaliener rangierten in der Serie A schon vor ihrem Nachholspiel am Montagabend sieben Zähler vor der viertplatzierten Fiorentina. „Wir wissen, dass Napoli weit weg ist. Es ist schwierig, aber nicht unmöglich“, meinte Gomez. Der dritte Rang berechtigt in Italien zur Champions-League-Qualifikation.
Zunächst steht am Donnerstag das Achtelfinal-Rückspiel im Europacup gegen Rekordmeister Juve an. Dank seines Tores beim Remis im Hinspiel haben die „Violetten“ gute Chancen auf ein Weiterkommen. Dann kann Gomez Florenz wieder verzücken - nach dem Erfolg gegen Verona war ein Reporter des hauseigenen TV-Kanals ganz begeistert von Gomez' Italienischkenntnissen nach nur wenigen Monaten in der Toskana. „Ich muss noch viel lernen“, wiegelte der Fußballer mit einem Grinsen ab, „viele Wörter kommen noch nicht so raus“. Solange die Tore fallen, werden Gomez kleinere Fremdsprachendefizite bestimmt verziehen.
Auch Auswahl-Kollege Miroslav Klose hat offenbar noch Zeit, sein Italienisch zu verbessern. Medienberichten zufolge steht er vor einer Vertragsverlängerung bei Lazio Rom, die noch in dieser Woche perfekt gemacht werden soll. Die „Gazzetta dello Sport“ hatte gemeldet, dass der 35-Jährige auf Wunsch der Familie ein weiteres Jahr in Rom bleiben werde und eine „leichte“ Gehaltskürzung in Kauf nehme. Lazio hatte am Sonntag 2:0 (1:0) in Cagliari gewonnen, auf Inter Mailand und den letzten Europapokal-Rang aber weiter sechs Zähler Rückstand.