Iran und Südkorea qualifizieren sich für WM 2014

Ulsan (dpa) - Der Iran und Südkorea haben sich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 qualifiziert. Das 1:0 (0:0) für die Gäste aus dem Iran in Ulsan reichte beiden Teams am letzten Spieltag der asiatischen Gruppenphase für das Ticket nach Brasilien.

Für Usbekistan blieb trotz eines 5:1 (0:1) gegen Katar in Taschkent nur der dritte Platz in der Gruppe A und damit der Gang in die Playoffspiele. Der Sieger der Duelle gegen Jordanien oder Oman trifft auf einen Vertreter aus Südamerika.

Der Iran durfte sich bei seinem Torschützen Reza Ghoochannejhad (60.) sowie dem überragenden Keeper Rahman Ahmadi für die vierte WM-Teilnahme bedanken. Immer wieder waren die Südkoreaner vergeblich auf das gegnerische Tor angestürmt, nach Schlusspfiff schwenkten die stolzen Gäste die grün-weiß-rote Flagge auf dem Spielfeld.

Das Heimteam musste hingegen zunächst noch zittern, erst nach bangen Momenten folgte die erlösende Nachricht aus Taschkent. Dort lag Usbekistan bis zur 60. Minute durch den Gegentreffer durch Abdulqadir Ilyas (37.) zurück. Bachidor Nassimow (60./74.), Oleg Sotejew (72.), Odil Achmedow (87.) und Ulugbek Bakajew (90.+1) drehten zwar die Partie, dennoch reichte auch die späte Leistungssteigerung nur denkbar knapp nicht mehr zur Sensation.

Die Menschen im Iran feierten danach ausgelassen. Sekunden nach dem Schlusspfiff starteten Hupkonzerte in der Hauptstadt Teheran. Minuten später strömten laut Augenzeugen Tausende von Fans aus den Häusern. Mit „Olé Olé“ und „Iran Iran“-Rufen wurde auf den Straßen gefeiert. Auch der Wahlsieger der Präsidentenwahlen, der Kleriker Hassan Ruhani, spielte bei den Feiern eine Rolle. Zwei der Slogans waren „Mit Ruhani zur WM“ und „Hassan muss heute mittanzen“.

Sowohl Ruhani als auch der amtierende Präsident Mahmud Ahmadinedschad gratulierten der Nationalmannschaft zum Sieg in Südkorea, der das direkte Ticket zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bedeutete. Die Kommentatoren des staatlichen Fernsehens zeigten ihre Freude nach dem Schlusspfiff. Mit Tränen in den Augen gratulierten und küssten sie sich gegenseitig.

Mit verhaltenem Jubel haben dagegen Spieler und Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft den Einzug in die WM-Endrunde gefeiert. „Wir konnten unseren Fans nicht das geben, was sie erwartet hatten“, sagte der ernst dreinblickende Nationaltrainer Choi Kang Hee vor laufenden Kameras. Er übernehme dafür die Verantwortung. Trotz der Niederlage schaffte Südkorea als Zweiter der Asien-Gruppe A hinter dem Iran die Qualifikation.

Einige gesetzte Spieler seien verletzt gewesen, sagte Choi, der seine eigene Zukunft offenließ. Auch die südkoreanischen Spieler wirkten nach der Niederlage auf dem Spielfeld eher nachdenklich. Der frühere Bundesliga-Profi Bum Kun Cha, der das Match im koreanischen Fernsehen kommentiert hatte, freute sich, dass „Südkorea und Iran das Ticket für die WM gelöst haben. Doch die Fans konnten nicht das Selbstvertrauen im koreanische Team entdecken“.

Bis zum Schluss des Zitterspiels hatten die „Red Devils“, wie die koreanischen Fußballfans genannt werden, unter den 44 000 Zuschauern ihr Team frenetisch angefeuert.