Japan für WM 2014 qualifiziert

Saitama (dpa) - In der Nachspielzeit hat Keisuke Honda Japan als erstes Team zur WM 2014 geschossen. Mit acht Spielern aus der Fußball-Bundesliga im Kader schafften die Asiaten in Saitama ein 1:1 (0:0) gegen Verfolger Australien und können für den Fußball-Sommer in Brasilien planen.

Als Erster der Asien-Gruppe B ist Japan mit 14 Punkten bei noch einem ausstehenden Spiel nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zur verdrängen.

„Das war eine tolle Stimmung im Stadion. Dank Euch allen sind wir für die WM qualifiziert“, jubelte Kapitän Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg. Auch der frühere Dortmunder Shinji Kagawa war glücklich. „Das war ja spannend. Aber ich war so erleichtert, als Honda den Elfmeter reingeschossen hat.“ Der Profi von Manchester United merkte mit Blick auf die WM selbstkritisch an: „Wir müssen aber noch besser werden.“

Australien war durch ein Tor von Tommy Oar (82. Minute) in Führung gegangen. Mit seinem deutschen Trainer Holger Osieck rutschten die Socceroos auf den dritten Platz ab. Oman (9 Punkte) zog durch einen 1:0-Sieg gegen Schlusslicht Irak (5) vorbei, hat aber wie Japan bereits ein Spiel mehr ausgetragen. Punktgleich mit Jordanien hat Australien (je 7) weiter alle Chancen auf die WM-Teilnahme. Eine Vorentscheidung könnte das direkte Duell mit Jordanien am kommenden Dienstag in Melbourne bringen.

Insgesamt qualifizieren sich aus den beiden Asien-Gruppen vier Teams fix für die WM. Ein fünftes hat die Chance, sich die Brasilien-Teilnahme über ein Playoff gegen eine Mannschaft aus Südamerika zu sichern.

In Gruppe A schaffte der Iran einen wichtigen 1:0-Auswärtserfolg in Katar. Südkorea übernahm mit einem 1:1-Unentschieden im Libanon die Tabellenführung. Vor den letzten beiden Spieltagen liegt Südkorea nun punktgleich mit Usbekistan (je 11 Punkte) an der Spitze. Dritter ist der Iran mit zehn Zählern.

Japan nimmt zum fünften Mal an einer WM-Endrunde teil. Seit 1998 konnte man sich immer qualifizieren. Zuletzt hatte es 2010 in Südafrika zum Achtelfinal-Einzug gereicht. „Ich bin nach Japan gekommen, damit ich die Mannschaft zur WM schicke. Insofern bin ich erstmal froh, die erste Aufgabe erfüllt zu haben. Aber wir werden noch weiter arbeiten, um die Welt zu überraschen“, sagte Japans italienischer Trainer Alberto Zaccheroni.

Von Brasiliens einstigem Fußball-Star Ronaldo, der 2002 mit der Seleçao in Japan Weltmeister geworden war, ereilten die Japaner schon die ersten herzlichen Grüße. „Glückwunsch und willkommen! Wir werden Euch genauso herzlich aufnehmen, wie ihr uns 2002“, twitterte der Ex-Profi, der nun zum lokalen Organisationskomitee gehört.

Nach dem letzten Qualifikationsspiel in Doha gegen den Irak am kommenden Dienstag kann es schon zum Wiedersehen kommen. Als Asien-Champion haben sich die Japaner auch für den Confederations Cup qualifiziert und können schon jetzt im WM-Land die Bedingungen testen. Nach dem Eröffnungsspiel gegen die Seleçao am 15. Juni in Brasilia folgen noch in der Gruppe A die Duelle mit Italien (20.6./Recife) und Mexiko (22.6./Belo Horizonte).