„König“ Eto'o tröstet Inter mit der Coppa Italia
Rom (dpa) - Weltklassestürmer Samuel Eto'o hat Inter Mailand mit einer Gala-Vorstellung im Finale der Coppa Italia doch noch einen versöhnlichen Saisonabschluss beschert. Mit einem Doppelschlag führte der Kameruner den Favoriten in Rom zum 3:1-Sieg gegen US Palermo.
Damit verteidigte der in der Meisterschaft vom AC Mailand und in der Champions League vom FC Barcelona abgelöste Triple-Sieger zumindest einen seiner Vorjahrestitel. Torjäger Eto'o feierte mit 37 Saisontreffern zudem einen persönlichen Rekord, für den ihn die „Gazzetta dello Sport“ am Montag gleich zum „König von Italien“ krönte.
Der Afrikaner feierte den Cupsieg mit einem Tanz vor den jubelnden Mailänder Fans auf dem Rasen des Olympiastadions, gab sich danach aber wieder ganz bescheiden. „Natürlich ist das eine großartige Sache für mich, aber ohne den Titelgewinn wäre der Erfolg nicht so süß gewesen“, meinte Eto'o. Der 30-jährige Stürmer hatte in der 26. und 76. Minute getroffen. Den späten Anschlusstreffer von Ezequiel Munoz (88.) konterte Diego Milito (90.) und machte damit Inters siebten Pokal-Erfolg perfekt.
Für Trainer Leonardo war es der erste Titelgewinn überhaupt. „Ich freue mich vor allem darüber, dass wir die Saison mit einem großen Spiel und einem Lächeln beenden konnten“, sagte der Brasilianer. Dass trotz der Treueschwüre von Club-Präsident Massimo Moratti weiter Gerüchte über seine Ablösung kursieren, konnte Leonardo zumindest an diesem Abend die Feierlaune nicht vermiesen.
Der Pokalsieg beschert Inter nun am 8. August in dem in Peking ausgetragenen Supercup ein neues Duell mit seinem Lokalrivalen AC Mailand. „Inter ist noch lange nicht satt. Wir wollen Titel holen“, versprach Kapitän Javier Zanetti den „Tifosi“ bereits in Rom die Revanche für die klar an Milan verlorene Meisterschaft.
Das Mailänder Gipfel-Treffen im Supercup soll in China eine Werbegala für den italienischen Fußball werden. Ein Duell zwischen Milan und Palermo wäre dagegen bei weitem nicht so attraktiv gewesen. Die Sizilianer witterten im Pokalfinale von Rom deshalb gleich schon wieder eine Verschwörung: „Sie können nur stehlen“, schimpfte Palermos Club-Besitzer Maurizio Zamparani.
Moratti solle sich schämen, wütete der für seine impulsiven Äußerungen berüchtigte Vereinsboss, der sein Team in Rom von Schiedsrichter Emidio Morganti benachteiligt sah. Torschütze Munoz flog in der 89. Minute ebenso vom Platz wie Trainer Delio Rossi.
Der bei Zamparini in Ungnade gefallene Coach verabschiedete sich mit Tränen in den Augen von den Palermo-Fans: „Ich hatte gehofft, ihnen etwas Großes schenken zu können“, sagte Rossi. Im Gegensatz zum polemisierenden Clubchef zeigte sich Rossi als fairer Verlierer und gratulierte Inter, der „erfahreneren Mannschaft“, zum Cupsieg.