Leonardo soll Paris SG an Europas Spitze führen

Paris (dpa) - Der frühere brasilianische Fußball-Nationalspieler und Trainer Leonardo wird „Supermanager“ bei Paris Saint-Germain. Das teilte der Aufsichtsrat des französischen Ligue-1-Clubs zum Abschluss einer zweitägigen Sitzung in Paris mit.

PSG wurde erst im Juni von einer Investorengruppe aus dem Wüstenstaat Katar übernommen, die den Hauptstadtverein an die europäische Spitze hieven möchte.

„Ich bin sehr glücklich, dass ich von Personen auserwählt wurde, die hier wirklich etwas ganz Besonderes erreichen wollen. Ich freue mich, Teil dieses Projekts sein zu dürfen“, sagte der frühere PSG-Profi (1996/97) bei seiner Präsentation am Abend in Paris.

Leonardo werde alle Vollmachten haben und sich als „General Manager nach englischem Muster“ betätigen, erklärte ein Mitglied des Aufsichtsrats gegenüber Medien. Der 41-jährige Brasilianer hatte in der abgelaufenen Saison als Coach von Inter Mailand den italienischen Pokalwettbewerb gewonnen.

Der bisherige Clubpräsident Robin Leproux bestätigte unterdessen, dass er bei der Aufsichtsratssitzung seines Amtes enthoben worden sei. Renommierte Zeitungen wie „Le Monde“ und „Le Parisien“ hatten berichtet, dass sich Leproux gegen die Ernennung eines „Supermanagers“ gestemmt hatte. Zum Interimspräsidenten wurde der bisherige Finanzdirektor Benoit Rousseau ernannt.

Die Investorengruppe „Qatar Sports Investments“ (QSI) und ihr Präsident Nasser Al-Khelaifi wollen nach Berichten französischer Medien in diesem Sommer zwischen 70 und 100 Millionen zur Verstärkung der Hauptstadt-Mannschaft ausgeben. Im Gespräch sind unter anderem Stars wie Nicolas Anelka, Samuel Eto'o, der Belgier Eden Hazard oder die brasilianischen Jungstars Neymar und Ganso.

Der frühere PSG-Profi Leonardo spielte in Europa auch für den AC Mailand. Zwischen 1990 und 2001 trug er als linker Außenverteidiger und auch als offensiver Mittelfeldspieler 60 Mal das Trikot der brasilianischen Nationalelf. Er schoss sieben Tore und wurde 1994 mit der „Seleção“ Weltmeister. Als Trainer coachte er die beiden Mailänder Clubs AC (2009/10) und Inter (2010/11).

PSG belegte in der Ligue 1 zuletzt Platz vier und verpasste damit die angestrebte Qualifikation für die Champions League. Seit der Gründung 1970 gewann der Verein zwei Meistertitel (1986, 1994). Außerdem gewann er zehnmal den französischen Pokal sowie einmal (1996) den inzwischen abgeschafften Europapokal der Pokalsieger.