Liga-Streit in Italien eskaliert: Fußball-Streik
Rom (dpa) - Der Streit zwischen den italienischen Fußballvereinen und ihren Spielern über den neuen Lizenzspielervertrag gipfelt nun doch in einem Fußballerstreik.
„Wir rufen für das zweite Dezemberwochenende einen Streik aus„, erklärte die italienische Fußballergewerkschaft (AIC) in Rom. Zuvor war eine letzte Verhandlungsrunde zwischen der AIC und der Liga beim italienischen Fußballverband (FIGC) gescheitert. Der 16. Spieltag der Serie A wird damit zwei Wochen vor Weihnachten ausfallen.
„Es tut uns wirklich sehr leid, aber es konnte keine Einigung erzielt werden“, sagte AIC-Vizepräsident Leonardo Grosso in Rom. Die Spielervertreter hätten bis zuletzt nach einem Kompromiss gesucht. Die Fußballer protestieren mit ihrem Ausstand gegen die Neuregelung des im Sommer ausgelaufenen Lizenzspielervertrags.
Liga-Präsident Maurizio Beretta verurteilte den Streik als „unverantwortlich“ und „unbegründet“. Er warf den Profis „Massaker-Spielchen“ vor. Seiner Darstellung nach hat Grosso die Versammlung verlassen noch während FIGC-Präsident Giancarlo Abete seinen Vermittlungsvorschlag vortrug. „So etwas hat es noch nie gegeben“, sagte Beretta. Die Spielergewerkschaft hätte sich geweigert, Abete auch nur anzuhören.
Die Clubs wollen in Zukunft Spieler ohne deren Zustimmung transferieren können, sofern den Kickern dabei kein finanzieller Verlust oder sportlicher Abstieg droht. Dies lehnen die Fußballer ab. Außerdem akzeptieren sie nicht, dass die Vereine zukünftig Spielern das Training mit der Mannschaft verweigern können.
Die Profis hatten bereits im Sommer für Ende September einen Spielerstreik angekündigt, ihn jedoch kurz vor dem Streiktermin bis zum 30. November ausgesetzt. Mehrere Vermittlungsversuche des Fußballverbands scheiterten seitdem. Für den kommenden Mittwoch ist nun noch ein Schlichtungsgespräch beim Nationalen Olympischen Komitee (CONI) anberaumt. Die Zeichen aber stehen auf Streik.