Liverpool stoppt ManU - Hitzlsperger „überragend“

London (dpa) - Manchester United ist auf dem Weg zur historischen 19. englischen Fußball-Meisterschaft erneut gestolpert. Nach der 1:2-Pleite bei Meister FC Chelsea kamen die „Red Devils“ nun bei Co-Rekordmeister und Erzrivale FC Liverpool mit 1:3 (0:2) unter die Räder.

In einer turbulenten Partie sorgte Liverpool-Stürmer Dirk Kuyt mit einem „Dreierpack“ (34./39./65. Minute) im Alleingang für die Entscheidung. Allerdings profitierte der Niederländer von kapitalen Fehlern des Portugiesen Nani und Manchesters Torwart-Routinier Edwin van der Sar. Javier Hernandez gelang der späte Ehrentreffer (90.+2). Ryan Giggs feierte in seinem 607. Ligaeinsatz für ManUnited einen traurigen Vereinsrekord.

Allerdings konnte Verfolger Arsenal nicht voll von Manchesters Pleite profitieren. Die Londoner kamen am Samstag gegen den FC Sunderland, der zuvor vier Spiele in Serie verloren hatte, über ein 0:0 nicht hinaus. So konnten die „Gunners“ den Rückstand auf den Tabellenführer bei der Jagd um den ersten Meistertitel seit 2004 nur um einen auf drei Zähler verkürzen. Arsenal hat aber noch ein Nachholspiel und könnte mit ManUnited gleichziehen.

„Ich bin zu empört, um darüber zu reden“, wies Arsenals Trainer Arsène Wenger Fragen nach umstrittenen Szenen zurück. Unter anderem wurde ein regulärer Treffer von Andrej Arschawin in der 87. Minute wegen vermeintlichen Abseits nicht anerkannt.

Grund zur Freude hatte dagegen Manchester City, das als Dritter mit einem 1:0 über Wigan Athletic seine eher theoretischen Titelchancen wahrte. Der deutsche Nationalverteidiger Jerome Boateng saß nur auf der Bank.

Tottenham Hotspur trennte sich von den Wolverhampton Wanderers mit 3:3 (2:2) und konnte damit nicht am Vierten Chelsea vorbeiziehen, der erst am Montag spielt. Kevin Doyle (20./40./Foulelfmeter) und Steven Fletcher (87.) trafen für die „Wolves“, Jermain Defoe (30./35.) und Roman Pawlyuschenko (48.) für die „Spurs“.

Beim 3:0-Erfolg von West Ham United glänzte hingegen der frühere Stuttgarter Thomas Hitzlsperger, der mit seinem ersten Saisontreffer in der Premier League für den Endstand sorgte. „Überragend“, lobte der „Observer“ seine Leistung. Erstmals seit dem 1. Januar verließen die „Hammers“ die Abstiegszone.

Hitzlsperger setzte damit sein Comeback nach sechsmonatiger Verletzungspause eindrucksvoll fort. Nach Treffern des Ex-Hoffenheimers Demba Ba (21.) - der vierte im dritten Premier-League-Spiel - und Manuel da Costa (30.) krönte der Mittelfeldmann seine Leistung in der 83. Minute. „Hätt' ich nur den Hammer“, habe West-Ham-Trainer Avram Grant seit Monaten gesungen, schrieb die „News of the World“ in Anspielung auf Hitzlspergers Spitznamen in England. „Er stand im Zentrum eines weiteren exzellenten West-Ham-Auftritts“, lobte ihn das Boulevardblatt.