Kritik an Millionen-Einkäufen Löw: China sollte eigenen Nachwuchs ausbilden
St. Petersburg (dpa) - Bundestrainer Joachim Löw hält die Millionen-Einkäufe der Super League für den falschen Weg zur Entwicklung des chinesischen Fußballs.
„Sie haben ein Millionenreservoir an jungen Fußballern. Ob man das Ziel so erreicht, wie sie es jetzt angehen, weiß ich nicht“, sagte Löw in einem Interview der Funke-Mediengruppe.
China strebe danach, einmal die WM auszurichten und sogar Weltmeister zu werden. „Das Wichtigste für China ist, dass sie ihre eigenen Spieler professionell ausbilden, dass sie Akademien gründen und im Nachwuchsbereich gute, junge Trainer einstellen. Dann kann China es schaffen, zu den großen Fußballnationen aufzuschließen“, sagte Löw.
Zurzeit setze China eher auf die Vermarktung der chinesischen Liga, deren Clubs für viel Geld Profis aus dem Ausland verpflichten. „Die Summen, die da teilweise im Raum stehen, sind schon abenteuerlich.“, befand Löw. Im Wintertransferfenster bis März hatte Chinas Liga mit stolzen 388 Millionen Euro so viel Geld für ausländische Stars ausgegeben wie nie zuvor. Zuletzt war spekuliert worden, dass der Dortmunder Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang für mehr als 80 Millionen Euro zu Tianjin Quanjian wechseln könnte.