Nach Skandal-Finale: Italiens Clubs sollen zahlen

Rom (dpa) - Nach den Krawallen vor dem italienischen Pokalfinale will die Regierung die Fußball-Clubs an den Kosten für die Sicherheit beteiligen.

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„Die Sicherheit in den Stadien darf wirtschaftlich nicht von den Bürgern oder der Gesellschaft getragen werden“, sagte Italiens Regierungschef Matteo Renzi, der bei dem Skandal-Finale mit seinen Kindern im Stadion war. Bei Ausschreitungen vor der Partie waren mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter drei Neapel-Fans bei einer Schießerei.

„Das ist die Gelegenheit für einen Kurswechsel. Dieser Vorfall muss eine Mahnung und die Möglichkeit für einen wirklichen Wandel sein“, betonte Renzi. „Wir sollten den Fußball nicht solchen Menschen überlassen, wir sollten ihn den Familien zurückgeben.“ Innenminister Angelino Alfano fügte hinzu: „Wir verlangen von den Clubs, ihren Teil zur Sicherheit in den Stadien beizutragen.“

Unterdessen ist der bei der Schießerei schwer verletzte 30 Jahre alte Neapel-Fan erneut operiert worden. Sein Zustand sei weiter ernst, hieß es. Gegen einen 48 Jahren alten Ultra des AS Rom wird weiter wegen des Verdachts auf versuchten Mord ermittelt. Zwar war ein Test auf Schmauchspuren an seinen Händen negativ, drei Zeugen belasten ihn jedoch. Der polizeibekannte Ultra bestreitet die Tat.