Neue Festnahmen wegen Fußball-Betrug in Türkei

Istanbul (dpa) - Die türkische Polizei hat im Zusammenhang mit dem Fußball-Betrugsskandal in der Süper Lig weitere Verdächtige festgenommen. Beamte nahmen am Freitag vier Männer, darunter zwei Mitarbeiter von Fenerbahce Istanbul, in Gewahrsam, wie türkische Medien berichteten.

Damit wurden bisher mehr als 80 Manager, Spieler und Trainer mehrerer Clubs festgenommen. Sie sollen den Ausgang etlicher Spiele mit großen Geldbeträgen manipuliert haben. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan - selbst als Fan von Fenerbahce bekannt - unterstützt die Ermittlungen. Sie seien ein Prozess der Reinigung, sagte er. Er warnte Anhänger des Vereins vor weiteren Protesten, nachdem Fans in der vergangenen Woche ein Spielfeld gestürmt hatten. Dieses Verhalten zeige, dass die Fans „die Lektion noch nicht gelernt haben“. Erdogan rief die Führung von Fenerbahce auf, die Anhänger unter Kontrolle zu bringen.

Manipuliert wurde den Ermittlungen der Polizei zufolge in der vergangenen Saison auch das wichtige Spiel von Fenerbahce gegen Sivasspor, in dem Fenerbahce am letzten Spieltag den Titel holte. Insgesamt sollen mindestens 19 Partien verschoben worden sein. Wegen des Betrugsskandals hat der nationale Fußballverband (TFF) den Saisonstart um etwa einen Monat auf den 9. September verschoben.