Neues Playoff-System für türkische Fußball-Liga

Istanbul (dpa) - Der türkische Fußball-Verband (TFF) hat weitere Konsequenzen aus dem Manipulationsskandal gezogen und wird den Meister des Landes künftig im Playoff-Modus ermitteln. Das gab Verbands-Chef Mehmet Ali Aydinlar nach einem Treffen mit den Präsidenten der 18 Erstliga-Clubs bekannt.

„Das Playoff-System wird schon in der Saison 2011/12 in Kraft treten. Wir erwarten, dass es frischen Wind in unseren Fußball bringt und denken, dass die Vereine dadurch mehr Geld verdienen können. Wir wollen unseren Fußball attraktiver machen“, sagte Aydinlar.

Medienberichten zufolge sollen sich die besten vier Mannschaften der regulären Saison für die Playoff-Runde qualifizieren und dort den türkischen Meister ausspielen. Wegen des Betrugsskandals hatte der Verband den Saisonstart um einen Monat auf den 9. September verlegt.

Unabhängig von diesen Entscheidungen laufen weiter die Ermittlungen der türkischen Justiz gegen mehr als 30 Spieler und Club-Offizielle. Zu ihnen gehören auch der Präsident des türkischen Meisters Fenerbahce Istanbul (Aziz Yildirim) und der Trainer des Pokalsiegers Besiktas Istanbul (Tayfur Havutcu). In der vergangenen Saison sollen mindestens 19 Spiele verschoben worden sein, darunter das Pokalfinale zwischen Besiktas und Istanbul BB (6:5 n.E.).

„Ich hatte nie das Gefühl, dass manipuliert wurde“, sagte der deutsche Besiktas-Profi Roberto Hilbert der „Bild“-Zeitung zu diesem Thema. „Es hat mir erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir alle hatten mit solchen Dingen nie etwas zu tun, plötzlich sagt der Präsident, dass der Trainer in Untersuchungshaft sitzt.“