Özil überzeugt auf Anhieb: Dickes Lob von Wenger

London (dpa) - Mesut Özil hat beim FC Arsenal auf Anhieb überzeugt. Nach seinem Debüt in der Premier League kam das Lob für den 50 Millionen Euro teuren Neuzugang von allen Seiten. Sein neuer Trainer, Fans und Medien waren mehr als zufrieden mit dem Einstand des deutschen Nationalspielers.

„Er ist jeden Cent wert“, schrieb der „Independent on Sunday“ nach dem 3:1-Erfolg der „Gunners“ beim AFC Sunderland. Im Stadium of Light hatte Özil bereits in der 11. Minute mit einem feinen Pass auf Olivier Giroud das erste Tor der Londoner vorbereitet. Später legte er Theo Walcott zwei Chancen auf, doch der vergab. Özil stand 80 Minuten auf dem Rasen.

Er hatte 97 Ballberührungen und spielte 79 Pässe. 90 Prozent davon kamen beim gewünschten Empfänger an. Auch das 3:1 der Londoner von Aaron Ramsey (76.) hatte der 24-Jährige eingeleitet. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Craig Gardner (48.) hatte Ramsey bereits in der 67. Minute zum 2:1 für Arsenal getroffen.

Von Coach Arsène Wenger gab es für Özil ein dickes Lob. „Seine erste Halbzeit war herausragend. Er hat viele Chancen kreiert. Es war großartig“, sagte der Franzose über den Rekord-Transfer, der das Training am Freitag wegen Magenproblemen verpasst und nur in der Startformation gestanden hatte, weil Santi Cazorla wegen einer Verletzung passen musste.

Der Spanier wird den „Gunners“ länger fehlen. Auch der kurzfristig erkrankte Per Mertesacker und der langzeitverletzte Lukas Podolski standen Wenger nicht zur Verfügung. Vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch in Marseille bangt der Trainer zudem um den Einsatz von Stürmer Giroud, der sich in Sunderland eine Blessur am Knie zugezogen hat.

Die Schlagzeilen gehörten aber allein dem „Zauberer von Oz“. Mit „brillant, herausragend und meisterhaft“ beschrieben die englischen Zeitungen seine Leistung. Özil habe die Ausgaben bereits im ersten Spiel gerechtfertigt, titelte die „Mail on Sunday“. Er habe Arsenal mit seiner Qualität in eine neue Dimension geführt, glaubt der „Observer“. Das Blatt ist sicher: „Es wird weitere ansprechende Vorstellungen geben. Es wird Tore geben. Es wird vielleicht sogar einen Schub geben, der Arsenal wieder zu einem der relevanten Vereine in der Premier League macht.“

Auch in den sozialen Netzwerken rissen die Lobeshymnen auf den „König der Vorlagen“ nicht ab. „Ich bin söööö glücklich“, schrieb ein Arsenal-Sympathisant bei Twitter in Anlehnung an den für Engländer ungewohnten Umlaut im Nachnamen des neuen Stars. Im Stadion sangen die Fans schon nach wenigen Minuten: „Wir haben Mesut Özil“. Eine Strophe, die sie vor vielen Jahren an ihren Superstar Dennis Bergkamp gerichtet hatten, mit dem Arsenal unter anderem dreimal Meister geworden war. Offenbar sehnen sich die Fans nach Parallelen.

Und Özil selbst? „3:1 - ich bin stolz, in dieser Mannschaft zu spielen“, twitterte er nach dem Premieren-Sieg, der die „Gunners“ zumindest bis zum Spiel des FC Liverpool in Swansea am Montagabend zum Spitzenreiter machte. Mertesacker postete bei Facebook ein Foto der Tabelle und schrieb, das sei genau die Medizin, die er gegen seine Virusinfektion nun brauche. Özil hilft in London gerade allen wieder auf die Beine.