Ohne Übersetzung keine Strafe für Marseilles Barton
Paris (dpa) - Die Beleidigungen von Joey Barton via Twitter haben für den englischen Fußball-Profi von Olympique Marseille durch den französischen Verband vorerst keine Folgen.
Die Fédération Française de Football teilte am Montag mit, dass sie kein Disziplinarverfahren einleiten könne. Der Grund: Es müsse erst eine objektive Übersetzung der Äußerungen von Barton geben. Der Spieler selbst war bei der Anhörung in der Zentrale des Verbandes in Paris nicht anwesend.
„Ich denke, es ist immer schade, wenn diejenigen, die zu Recht oder zu Unrecht beschuldigt werden, nicht da sind, um eine Erklärung abzugeben“, sagte die Vorsitzende des FFF-Ethikkomitees, Laurent Davenas. Barton hatte den brasilianischen Nationalspieler Thiago Silva von Paris Saint-Germain auf Twitter als „Transsexuellen“ und „übergewichtigen Ladyboy“ bezeichnet.
PSG und die Schwulenorganisation Paris Foot Gay (PFG) hatten die Äußerungen als inakzeptabel kritisiert. Auf Antrag von PFG hatte die französische Profiliga den Nationalen Ethikrat eingeschaltet.
Im Laufe seiner Karriere sorgte der zur Zeit von Queens Park Rangers an Marseille ausgeliehene Barton mit Fehltritten auf und neben dem Spielfeld schon mehrfach für Schlagzeilen.