Perus Guerrero rückt mit Hattrick an Legende ran

Temuco (dpa) - Der ehemalige Bundesliga-Profi Paolo Guerrero ist dem Legenden-Status im peruanischen Fußball ganz nah gerückt. Guerrero steuerte seine Treffer Nummer 22, 23 und 24 für die peruanische Nationalmannschaft beim Viertelfinal-Sieg gegen Bolivien bei der Copa América bei.

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Damit rangiert der 31-Jährige nur noch zwei Tore hinter dem peruanischen Rekord-Torschützen Teofilo Cubillas. Der einst beste Fußballer des Landes war es auch, der die „Inkas“ 1975 als Spieler des Turniers zum bislang letzten Copa-Titel führte.

Der nächste Erfolg für das Team, das zum letzten Mal 1982 bei einer Weltmeisterschaft mitspielte, ist näher gerückt. Mit einem weiterhin glänzend aufgelegten Guerrero könnte die Geschichte der Rot-Weißen schon bald um ein wichtiges Kapitel ergänzt werden - doch der gefeierte Mann des Spiels blieb nüchtern.

„Das Wichtigste ist, dass wir weiterkommen“, resümierte der frühere Bundesliga-Profi nach dem 3:1 (2:0) am Donnerstagabend über den Nachbarn bei der Südamerika-Meisterschaft dank seines Hattricks (20. Minute, 23., 74.). In Deutschland hatte Guerrero neben seinem unbestrittenen Torriecher einst auch durch unrühmliche Aktionen wie einen Flaschenwurf und ein Foul mit 56 Metern Anlauf Bekanntheit erlangt. Bei der Copa überzeugt der Stürmer jetzt wieder mit Toren.

Noch in der Gruppenphase hatte Peru mit Toren gegeizt. Nur zwei Treffer gab es in den drei Spielen (ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage) zu bejubeln. „Nur wenige Leute haben Vertrauen in die Selección, aber das ist eine Mannschaft, die sich entwickeln, die sich verbessern will. Hoffen wir, dass das nur der Anfang war“, sagte Guerrero im chilenischen Temuco. „Wir müssen konzentriert bleiben und uns gut ausruhen“, betonte der Stürmer von Flamengo Rio de Janeiro vor der Halbfinal-Partie in der Nacht auf Dienstag (01.30 Uhr) gegen Gastgeber Chile.

Demütig zeigte sich mit Blick auf den kommenden Gegner bei der Südamerika-Meisterschaft nicht nur der frühere Bayern- und HSV-Stürmer. Auch Mitspieler Christian Cueva, der das zweite Tor vorbereitet hatte, sprach mahnende Worte: „Sie sind die Turnier-Gastgeber und haben das ganze Volk hinter sich.“

Einen Tag mehr Pause haben die Chilenen, die sich in der Nacht auf Donnerstag durch ein 1:0 gegen Copa-Rekordsieger Uruguay für das Halbfinale qualifizierten. Doch für das peruanische Team um Bundesliga-Profis wie Schalkes Jefferson Farfan oder Bayerns Claudio Pizarro sieht Nationalmannschaftsmanager Ricardo Gareca keinen Nachteil: „Wir werden Zeit haben, um Chile, das einer der Titelanwärter ist, zu analysieren“, sagte er.

Vermieden werden soll ein Dé­jà-vu der Copa 2011: Damals war im Halbfinale vorerst Schluss. Immerhin sprang im Spiel um Platz drei gegen Venezuela noch ein Sieg heraus - dank eines Hattricks von Turnier-Torschützenkönig Paolo Guerrero.