Pieth verteidigt FIFA-Kommission

Zürich (dpa) - Der in die Kritik geratene Anti-Korruptionsberater Mark Pieth hat seine Arbeit in der Reformkommission des Weltverbandes FIFA verteidigt.

„Unsere Aufgabe war es nicht, Untersuchungen gegen Blatter zu führen, sondern was in der Institution passieren sollte. Gegen ihn zu schlagen, wäre die falsche Botschaft gewesen“, sagte Pieth der Nachrichtenagentur AP. Seine Kommission habe aufzeigen wollen, dass die FIFA systematische Probleme habe.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte berichtet, dass ein vorläufiger Abschlussbericht von Pieth mit kritischen Aussagen zu FIFA-Boss Joseph Blatter im Frühjahr 2014 von der Rechtsabteilung des Weltverbandes entschärft worden sei. Entsprechende Passagen tauchten im endgültigen Bericht des Schweizer Top-Juristen dann nicht mehr auf. Insgesamt seien im Abschlussbericht nur vier von 37 angeregten Änderungen tatsächlich vorgenommen worden, betonte Pieth.

Angesichts des FIFA-Präsidentschaftswahlkampfs zeigte er sich nicht überrascht, dass die Angelegenheit nun publik wurde. Pieth geht davon aus, dass Blatter ungeachtet der drei Gegenkandidaten Prinz Ali bin al-Hussein, Luís Figo und Michael van Praag mit seiner Wiederwahl fest rechnen kann. „Momentan ist es nicht wirklich eine Wahl, eher eine künstliche Angelegenheit. Blatter wird seine Stimmen bekommen.“