Premier League vor dem Start: Trio peilt Titel an

London (dpa) - Mit den üblichen Verdächtigen als Favoriten und nur noch einem deutschen Profi startet die Premier League am Wochenende in ihre neue Saison.

Titelträger Manchester United, seit dem 19. Triumph in der vergangenen Spielzeit neuer Rekordmeister in der englischen Fußball-Eliteliga, hat auf sein ohnehin schon beachtliches Starensemble im Sommer noch einige Pfunde draufgepackt - und rund 58 Millionen Euro in neue Akteure investiert. „Wir sind das Team, das es zu schlagen gilt“, schickte Stürmerstar Wayne Rooney eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Wir wollen es allen beweisen und den Titel verteidigen.“

Auswärts bei West Bromwich Albion geben die „Red Devils“ am Sonntag ihr Saisondebüt - derweil müssen Tottenham Hotspur und der FC Everton noch pausieren. Nach den Gewaltexzessen in London wurde die Partie von der Liga abgesagt und auf Donnerstag verlegt. Sicherheitsbedenken hätten dafür gesprochen. Einzig verbliebener Deutscher in der Liga ist Ex-Nationalverteidiger Robert Huth vom letztjährigen Pokalfinalisten Stoke City, der am Sonntag gleich auf einen echten Hochkaräter trifft: den FC Chelsea, dem wie den „Red Devils“ und Manchester City Titelchancen eingeräumt werden.

Champions-League-Finalist ManUnited holte im Sommer den englischen Nationalspieler Ashley Young (Aston Villa) sowie Torhüter David de Gea (Atlético Madrid), die zusammen fast 40 Millionen Euro an Ablöse verschlangen. Zudem steht der Club noch vor einer Verpflichtung des niederländischen Mittelfeldstars Wesley Sneijder (Inter Mailand). Der fast 70-jährige Trainer Alex Ferguson, ältester Coach in der Premier League, gibt sich nimmersatt: „Es ist einfach für mich, motiviert zu bleiben. Die Spieler halten mich lebendig.“

Sorgenfalten gibt es beim FC Arsenal. Trainerfuchs Arsene Wenger droht akut der Verlust seiner Mittelfeldstrategen Cesc Fabregas und Samir Nasri, die vor Wechseln zum FC Barcelona bzw. Manchester City stehen. Beide sind am Samstag gegen Newcastle United nicht im Kader der Londoner. „Meine persönliche Gefühlslage ist nicht entscheidend, entscheidend ist der Verein“, meinte Wenger knapp zu einem möglichen Abgang seiner Schlüsselspieler. Stürmer Robin van Persie dämpfte im Vorfeld die Erwartungen: „Wir sollten nicht davon sprechen, die Liga zu gewinnen, weil zu viele Dinge schief gelaufen sind.“

Ligaübergreifendes Problem ist die finanzielle Seite: Hohe Schuldenstände sorgten bei vielen Clubs eher für Zurückhaltung auf dem Transfermarkt. Das Gesamtvolumen für Spielereinkaufe sank von 700 Millionen Euro im Vorjahr auf 355 Millionen. „Schuldenprimus“ ist laut einer von der Liga im Mai veröffentlichten Auflistung der FC Chelsea. 844 Millionen Euro Verbindlichkeiten drücken die „Blues“, die im Sommer erneut 22 Millionen Euro in den 18-jährigen belgischen Mittelstürmer Romelu Lukaku (RSC Anderlecht) investierten.

Transferkrösus bleibt Manchester City: Dank der schier unerschöpflichen finanziellen Ressourcen von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan kauften die „Citizens“ für bislang 71 Millionen Euro ein. Teuerster Neuer ist der argentinische Stürmer Kun Agüero. Der Schwiegersohn von Fußballlegende Diego Maradona kam für 45 Millionen Euro von Atlético Madrid zum englischen Pokalsieger. Manchester City startet am Montag gegen den Aufsteiger Swansea City in die Liga.