Schöne Aussichten für Martínez' Spanier

Recife (dpa) - Sonne, Strand, Meer - aber nicht für Spaniens Fußball-Stars. Die Iberer haben in Brasilien einen Auftrag zu erfüllen. Der Confed-Cup-Pokal fehlt noch in der Trophäensammlung.

Bei dieser Aussicht dürfte es Bayern Münchens Triple-Gewinner Javi Martínez und seinen Weltmeister-Kollegen noch schwerer fallen, am Ende einer strapaziösen Fußballsaison nicht in Urlaubsstimmung zu verfallen. Von ihren Hotelzimmern haben die 23 Confed-Cup-Akteure des Welt- und Europameisters direkten Blick auf den kilometerlangen Sandstrand von Recife. Nur eine vielbefahrene Straße trennt sie von der Brandung des Atlantischen Ozeans im Nordosten Brasiliens. Statt Sonne, Strand und Meer muss der Fokus aber ganz dem ersten Spiel beim Confed Cup gegen Uruguay gelten, das am Sonntagabend in der Gruppe B der kniffligste Gegner auf dem Weg ins Halbfinale sein dürfte.

„Spanien ist einer der Favoriten beim Confed Cup. Wir haben die letzten beiden Europameisterschaften und die letzte Weltmeisterschaft gewonnen“, sagte Martínez im Vorfeld des WM-Probelaufs für 2013. Im selben Atemzug mahnte der kampfstarke Mittelfeldspieler: „In so einem Turnier kannst du dir keine Fehler erlauben. Wir müssen sehr konzentriert sein.“ Der 24-Jährige hofft zudem persönlich, dass ihm Nationaltrainer Vicente del Bosque nach seinen Erfolgen und starken Leistungen in München endlich auch mehr Einsatzzeiten im extrem stark besetzten Mittelfeld der spanischen Startruppe gewähren wird.

Der Confed Cup fehlt noch in der Trophäensammlung der Dauersieger um Kapitän Iker Casillas von Real Madrid sowie den Ballzauberern Xavi und Andrés Iniesta vom FC Barcelona. Zumindest das Halbfinale ist Pflicht bei den weiteren Gruppengegnern Nigeria und Tahiti. „Das Wettkampfniveau bei diesem Pokal ist sehr hoch“, glaubt del Bosque. Der erfahrene Coach freut sich auf eine besondere Atmosphäre bei der Mini-WM: „Brasilien ist ein Land, das den Fußball stark fühlt und lebt.“

Bis kurz vor dem ersten Anpfiff wird rund um die neuerbaute Arena Pernambuco noch fleißig gearbeitet. Auf dem Rasen und auf den wohl mit über 40 000 Zuschauern besetzten Tribünen soll aber auf Anhieb WM-Atmosphäre herrschen.

Einer Baustelle gleicht aktuell auch die Mannschaft des zweimaligen Weltmeisters Uruguay. Der Glanz des vierten Platzes bei der WM 2010 in Südafrika und des Triumphes bei der Südamerika-Meisterschaft 2011 in Argentinien ist stark verblasst. Dennoch stellen sich die Spanier auf Schwerstarbeit ein.

Lukas Podolskis Arsenal-Kollege Santi Cazorla wies explizit auf „die gefährliche Offensive“ der Südamerikaner mit Edinson Cavani (SSC Neapel), Luis Suarez (FC Liverpool) und dem in die Jahre gekommenen Diego Forlan hin. Umgekehrt sparte auch Oscar Tabárez, der Trainer der „Urus“, nicht mit respektvollen Äußerungen: „Spanien ist gerade dabei, eine Ära zu prägen. Sie gewinnen die wichtigsten Turniere und werden vom Rest der Welt um ihr Spiel beneidet.“ Eine verfrühte Urlaubsstimmung können sich Martínez & Co. nicht leisten.