Schuster neuer Trainer in Málaga - Fünfjahresvertrag

Málaga (dpa) - Die Zeit des Wartens hat ein Ende: Viereinhalb Jahre nach seiner Entlassung bei Real Madrid hat Bernd Schuster in seiner spanischen Wahlheimat beim FC Málaga wieder einen Trainerjob bekommen - und das für lange Zeit.

Der frühere Weltklassefußballer erhält beim Erstligisten einen Fünfjahresvertrag. Damit wollen die Andalusier dem 53-Jährigen genügend Zeit geben, ein neues Team aufzubauen und ein „solides Projekt“ auf die Beine zu stellen, wie der Club mitteilte.

Dem Deutschen wird dabei ein alter Bekannter zur Seite stehen: Der schweizerische Ex-Nationalspieler Fabio Celestini, der unter Schuster für UD Levante und den FC Getafe gespielt hatte, wird als Assistenztrainer engagiert. „Don Bernardo“, wie der Coach in Spanien genannt wird, soll an der Costa del Sol etwas Ruhe in einen Verein bringen, der sich seit Jahren in einem permanenten Umbruch befindet und von argen Finanzproblemen geplagt wird.

Schuster darf mit dem FC Málaga in der kommenden Saison nicht in der Europa League spielen, obwohl sich die Blau-Weißen als Tabellensechste der Primera División dafür qualifiziert hatten. Die UEFA hatte den Club wegen finanzieller Verfehlungen für ein Jahr von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte die Sperre.

Dabei hatten die Zeiten für die Andalusier vor drei Jahren noch rosig ausgesehen, als Scheich Abdullah Bin Nasser Al Thani den Club kaufte und mit Öl-Dollars in die europäische Spitze führen wollte. Der Multimillionär aus Katar scheint jedoch das Interesse am FC Málaga verloren zu haben. Der Club musste bereits vor einem Jahr Leistungsträger wie Santi Cazorla verkaufen, weil die Gelder vom Persischen Golf ausblieben. Dennoch erreichte Schusters Vorgänger Manuel Pellegrini mit dem FC Málaga das Viertelfinale der Champions League und scheiterte nur mit viel Pech an Borussia Dortmund.

Nun steht ein neuer Umbruch an. Es gilt als sicher, dass Stars wie der Ex-Bayern-Profi Martín Demichelis oder das Jungtalent Isco den Verein verlassen werden, denn die finanziellen Nöte sind längst nicht überwunden. Nach Informationen des Sportblatts „Marca“ soll der Verein den Spielern zwei Monatsgehälter und Prämien schulden. Pellegrini war die Lage zu unsicher, so dass er seinen Vertrag nicht verlängerte. Der Schuster-Vorgänger wurde vom Publikum wie ein Held verabschiedet und heuerte am Freitag bei Manchester City an.

Schuster hatte als Aktiver zwischen 1980 und 1993 für die drei Top-Clubs FC Barcelona, Real und Atlético Madrid gespielt. Aber er kennt auch die Niederungen des spanischen Fußballs. Der Ex-Weltstar arbeitete als Trainer für Deportivo Xerez in der 2. Liga sowie für die Außenseiter UD Levante und FC Getafe. Mit Real Madrid wurde Schuster 2008 spanischer Meister. Zuletzt war er von 2010 bis 2011 beim türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul unter Vertrag, danach hoffte er vergeblich auf ein Angebot aus der Bundesliga.