„Siesta in Miami“ - Spanien nur 2:1 gegen Haiti

Miami (dpa) - Vier Monate lang hatte Iker Casillas kein offizielles Fußballspiel bestritten. Trainer José Mourinho hatte den Torwart bei Real Madrid nach einer Handverletzung zum Zuschauer degradiert.

Im Testspiel der spanischen Nationalelf gegen Haiti durfte der Keeper erstmals wieder im Tor stehen.

Gegen Haiti war Casillas dann doch erneut nur ein Zuschauer. Der Kapitän der „Selección“ bekam bei seinem 45-minütigen Einsatz am Samstag in Miami nicht einen Ball zu halten.

Santi Cazorla (7. Minute) und Cesc Fàbregas (18.) hatten Spanien im Test für den Confederations Cup (15. bis 30. Juni in Brasilien) früh mit 2:0 in Führung geschossen. Casillas wurde zur Pause für Pepe Reina ausgewechselt. „La Roja“ (Die Rote) ließ es in der zweiten Hälfte ruhiger angehen, so dass die Auswahl des Karibikstaates durch Wilde Guerrier (75.) noch auf 1:2 verkürzen konnte. „Casillas feierte sein Comeback, den Rest des Spiels sollte man vergessen“, titelte die Madrider Sportzeitung „As“. Das Konkurrenzblatt „Marca“ ergänzte: „Nach den Führungstreffern legten die Spanier eine Siesta ein.“

Nach der „Trainingseinheit vor Zuschauern“, wie die Zeitung „El País“ schrieb, wird Trainer Vicente del Bosque für das Turnier in Brasilien nur wenige Erkenntnisse gewonnen haben. „Wir haben die Dinge schleifen lassen“, meinte der Coach. „Der Test war eine Mahnung, dass wir besser werden müssen.“

Positiv fiel bei den Spaniern vor allem Javier Martínez auf. Der Profi des FC Bayern München, der bislang nicht zum Stamm der Nationalelf gehört hatte, spielte in der Schlüsselposition im defensiven Mittelfeld. Dort ersetzte er gleich zwei Spieler auf einmal: den kürzlich operierten Xabi Alonso und den angeschlagenen Sergi Busquets. Für „As“ war Martínez der beste Spieler auf dem Feld. „Alles deutet darauf hin, dass wir ihn künftig häufiger in der Nationalelf sehen werden“, schrieb das Blatt.

Die Spanier bestreiten am Dienstag in New York ein weiteres Testspiel gegen Irland. Beim Confederations Cup treffen die Welt- und Europameister in der Gruppe B auf Uruguay, Tahiti und Nigeria.