Skandal: Signori nach Verhör weiter unter Verdacht
Cremona (dpa) - Trotz seines Dementis scheint der ehemalige italienische Nationalspieler Beppe Signori eine der Hauptfiguren des Wettskandals zu sein.
„Alles spricht gegen ihn“, titelte die „Gazzetta dello Sport“. Der frühere Lazio Rom-Kapitän hatte in seinem Verhör bei der Staatsanwaltschaft Cremona jegliche Beteiligung an Manipulationen bestritten. Er musste aber zugeben, dass eine in seiner Wohnung beschlagnahmte „Anleitung“ zur Abgabe von mutmaßlich unlauteren Wetten von ihm persönlich geschrieben worden war.
Die Verhöre wurden am 9. Juni in Cremona fortgesetzt. Zeitungsberichten zufolge ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft Neapel. Sie vermutet bei drei Spielen des SSC Neapel Einflussnahmen der Camorra. Neapel und alle anderen im Zusammenhang mit dem Wettskandal genannten Clubs wiesen jegliche Beteiligung von sich. Die Fans des ins Zwielicht geratenen Aufsteigers Atalanta Bergamo kündigten eine Demonstration an.
Italiens Fußballverbandspräsident Giancarlo Abete kritisierte, dass immer mehr Spieler und Clubs ohne stichhaltige Beweise in den Skandal hineingezogen würden. Das sei ein „Massaker“. Die Kritik richtete sich nicht nur gegen vorschnell berichtende Medien, sondern auch gegen Staatsanwalt Roberto Di Martino. Der hatte „ohne Beweise“ zu haben, seinen „Eindruck“ geäußert, wonach in der Serie A Clubs untereinander Ergebnisabsprachen treffen. Italiens Innenminister Roberto Maroni drohte unterdessen, Spiele im Notfall abzubrechen, wenn es klare Hinweise auf Manipulationen gibt.