Smuda: Podolski „Botschafter des neuen Europa“

Düsseldorf (dpa) - Polens Fußball-Nationaltrainer Franciszek Smuda hat zwei Monate vor EM-Start für das polnisch-deutsche Verhältnis geworben und den deutschen Nationalspieler Lukas Podolski als Vorbild genannt.

„Poldi ist für mich ein Botschafter des neuen, modernen Europa“, sagte Smuda der Zeitung „Express“. „Der Lukas geniert sich nicht zu sagen: Ich bin geboren in Polen, ich habe meine Oma in Polen, ich gucke gerne die Spiele von Gornik Zabrze und möchte meine Karriere dort beenden. Das ist ein fantastischer Charakter. Den sieht man selten auf der Welt, echt. Er ist ein natürlicher Typ, er will nicht die Politik zeigen. Er zeigt, ob du Deutscher oder Pole bist, wir sind alle zusammen, wir sind alle Freunde. Das ist so positiv für Deutschland und Polen, wie er sich zeigt“, fügte Smuda hinzu.

Der 63-Jährige betonte, dass der Sport die Schrecken des Zweiten Weltkriegs habe leichter vergessen machen können: „Deutschland und Polen - das ist heute wie ein Staat. Was nutzt es dir, heute zu sagen, was damals war? Das war einmal. Wenn du immer weiter daran denkst, wirst du weiter Fehler machen. Wir wollen ein freies Europa, in dem sich jeder frei bewegen kann.“

Smuda sagte, dass Polen bei der Europameisterschaft kein Hooligan-Problem bevorstehe. „Nur wenn es manche Derbys gibt, ein paar Mannschaften aus Warschau, Krakau oder Lodz gegeneinander spielen, passiert etwas. Aber ich bin überzeugt: Wenn die EM ist, ist Ruhe. Wenn die Nationalelf spielt, da gab es keine Prügelei, da passiert nichts.“