Stadien in Warschau und Posen für Fans gesperrt
Warschau (dpa) - Die polnischen Fußball-Erstligisten Legia Warschau und Lech Posen müssen nach schweren Ausschreitungen ihrer Fans vorerst vor leeren Tribünen spielen.
Der Chef des Verwaltungsbezirkes Wielkopolska, Piotr Florek, ordnete die Schließung des Lech-Stadions in Posen für Zuschauer an. Zuvor hatte sein Warschauer Kollege Jacek Kozlowski eine Publikumssperre für das Legia-Stadion ausgesprochen.
Beide begründeten ihre Entscheidungen mit der polizeilichen Sicherheitsanalyse, in der auf die Gefahr von Rechtsbrüchen hingewiesen worden sei. Die Sperre gilt zunächst für je ein Spiel beider Vereine. Legia spielt am Freitag gegen Korona Kielce, Lech am Samstag gegen Gornik Zabrze. Ein Legia-Sprecher kritisierte die Maßnahme als eine „Show“. Das Warschauer Stadion sei die sicherste Sportstätte des Landes, sagte er.
Beim Pokal-Finale zwischen Legia und Lech am Dienstag in Bydgoszcz hatten die Anhänger beider Mannschaften randaliert und das Stadion beschädigt. Vermummte Hooligans stürmten das Spielfeld und prügelten sich. Die Polizei musste Gummigeschosse und Wasserwerfer einsetzen. Premierminister Donald Tusk kündigte harte Konsequenzen an. Die neuen Stadien dürften auf keinen Fall zu „Luxusquartieren“ für Hooligans werden, sagte Tusk.
Trotz einer Verschärfung der Strafen kommt es in polnischen Stadien immer wieder zu Krawallen. Polen richtet 2012 gemeinsam mit der Ukraine die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft aus.