„Tata“ Martino: Neuer alter Bekannter für Messi & Co
Buenos Aires (dpa) - Gerardo „Tata“ Martino erhielt einen Vierjahresvertrag als neuer Cheftrainer der argentinischen Nationalmannschaft und soll den WM-Finalisten von Brasilien zur Endrunde 2018 in Russland führen.
Beim Freundschaftsspiel am 3. September in Düsseldorf gegen Weltmeister Deutschland wird der Nachfolger von Alejandro Sabella erstmals auf der Bank sitzen. Für Weltstar Lionel Messi und Mittelfeldchef Javier Mascherano ist der ehemalige Coach des FC Barcelona ein alter Bekannter.
„Martino ist der Richtige für Argentinien“, betonte Nationalspieler Maxi Rodríguez vor der offiziellen Vorstellung Martinos an diesem Donnerstag: „Er ist ein Arbeiter, ein Fußballverrückter und er ist von dem überzeugt, was er will.“ Rodríguez muss es wissen - der dreimalige WM-Teilnehmer spielte bei den Newell's Old Boys unter Martino. Bei dem argentinischen Traditionsclub in Rosario verbrachte Martino auch die meiste Zeit seiner Karriere als Aktiver. Mehr als 500 Spiele bestritt er für den Club. 1991 durfte der offensive Mittelfeldspieler beim 2:0 gegen Ungarn sogar in einem Länderspiel mitwirken.
Seit 1998 arbeitet Martino als Trainer und machte sich dabei vor allem in Paraguay einen Namen. Zunächst als Vereinscoach und von Ende 2006 bis 2011 als Nationaltrainer. Martino führte das Land 2010 in Südafrika bis ins WM-Viertelfinale, ehe der Außenseiter am späteren Weltmeister Spanien scheiterte - so weit war Paraguay zuvor noch nie gekommen. Im Jahr darauf zog er mit Paraguay ins Finale der Copa América ein, pikanterweise in seiner Heimat Argentinien. Nach der Final-Niederlage gegen Uruguay trat Martino zurück und versuchte sich in der Saison 2012/2013 als Trainer der Old Boys.
Nach einer Spielzeit bei seinem langjährigen Arbeitgeber wurde er 2013 zum Coach des FC Barcelona berufen. Auch beim katalanischen Spitzenclub währte seine erfolglose Amtszeit nur eine Saison. „Es tut mir zutiefst leid, dass ich nicht in der Lage war, den Spieler zu helfen, die Ziele des Vereins zu erreichen“, sagte er bei seinem Rücktritt.
Nun soll er weiterführen, was Vorgänger Sabella in den vergangenen drei Jahren als Trainer des zweimaligen Weltmeisters Argentinien aufgebaut hat. Martino gilt als Bewunderer von Marcelo Bielsa und pflegt einen offensiven und schwungvollen Spielstil. „Wer eine Nationalmannschaft leitet, macht dies aus zwei Gründen: Um im Amt zu bleiben oder um die Geschichte fortzuschreiben. Ich wähle die zweite Option“, sagte Martino einmal als Coach Paraguays. Keine Frage, an seiner Attitüde dürfte sich auch als Trainer von Messi & Co nichts ändern.
Dass er neben Messi unter anderem auch Argentiniens Wortführer Mascherano bei Barça bereits trainierte, dürfte sicher vorteilhaft sein, um seine persönliche Statistik als Coach weiter aufzupolieren. Laut der Zeitung „Olé“ kam er bisher als Trainer auf eine Bilanz von 246 Siegen, 122 Remis und 110 Niederlagen.