Ticketpreise für WM 2014 stehen - Bald 1. Verkaufsphase
Rio de Janeiro (dpa) - Die Preise für die Fußball-WM-Tickets 2014 in Brasilien stehen. Die günstigste Karte für ein Gruppenspiel kostet für Fußball-Fans außerhalb Brasiliens 90 Dollar (etwa 69 Euro), die teuerste - für das Endspiel am 13. Juli 2014 im Maracanã-Stadion - 990 Dollar (etwa 755 Euro).
Der Ticketverkauf läuft in mehreren Phasen, die erste beginnt am 20. August und dauert bis 10. Oktober, wie FIFA-Marketing-Chef Thierry Weil in São Paulo mitteilte. Während dieser Zeit können sich Fans über die FIFA-Internetseite um Tickets bewerben.
Es gibt vier Preisklassen, wobei die vierte Kategorie mit mindestens 400 000 Tickets ausschließlich für Brasilianer reserviert ist. In Kategorie vier ist das günstigste Ticket schon für 30 Reais (rund. 10 Euro) zu haben. Ermäßigungen gibt es für Studenten, Senioren über 60 Jahren und Empfänger der Familiensozialhilfe mit Wohnsitz in Brasilien. Bei den insgesamt drei Verkaufsphasen sind drei Millionen Tickets erhältlich. Die besten Sitzplätze sind in der Kategorie eins. Dort reicht die Preisspanne von 495 Dollar (Eröffnungsspiel) über 175 Dollar (2. bis 48. Gruppenspiel) bis bis 990 Dollar (Finale).
In Kategorie zwei liegen die Ticketpreise zwischen 135 bis 660 Dollar (Finale) und in Kategorie drei zwischen 90 bis 440 Dollar (Finale). In der ersten Verkaufs- beziehungsweise Bewerbungsphase (20.8.-10.10.) komme es nicht darauf an, wer zuerst da sei, entwarnte Weil: „Alle haben die gleichen Chancen. Es gibt keinen Grund zur Eile.“ Zwischen dem 10. Oktober und dem 5. November werden die Ticketinhaber informiert. Vom 5. bis 28. November gewinnt dann doch der Schnellere, denn in dieser Zeit werden die Tickets auf First-come-First-Serve-Basis vergeben.
Eine weitere Verkaufsphase beginnt nach gleichem Muster nach der Auslosung der WM-Gruppenspiele Anfang Dezember in Brasilien. Im April läuft dann die Last-Minute-Ticket-Verkauf an. Als Konsequenz aus der zum Teil holprig verlaufenen Ticket-Vergabe beim Confed Cup im vorigen Monat will die FIFA nach Worten Weils vor allem die Ausgabe der Tickets vor Ort verbessern. Es werde mehr Ticketstellen vor allem an Flughäfen geben, damit die Fans die Eintrittskarten dort direkt nach der Landung oder dem Weiterflug in einen anderen WM-Spielort abholen könnten.
Nach den umstrittenen Aussagen von Joseph Blatter zu möglichen Massenprotesten in Brasilien auch während der WM 2014 glättete FIFA-Marketingdirektor Weil die Wogen. „Die FIFA respektiert absolut das Recht auf Demonstrationen und freie Meinungsäußerung“, sagte er bei der Präsentation des Ticketsystems.
FIFA-Chef Blatter hatte mit seinen kritischen Äußerungen am Mittwoch für Empörung gesorgt. „Wenn nächstes Jahr wieder so Unruhen sind, müssen wir vielleicht sagen, Brasilien war nicht der richtige Austragungsort“, sagte der FIFA-Boss beim Camp Beckenbauer im österreichischen Going. In einem dpa-Interview fügte er anschließend den relativierenden Satz hinzu. „Obwohl: Proteste, sofern friedlich, sind Teil des demokratischen Spiels und somit zu akzeptieren.“
Das brasilianische Sportministerium hatte die kritischen Worte Blatters zurückgewiesen und auf den sportlich erfolgreich ausgerichteten Confed Cup verwiesen. Am Rande des WM-Testlaufs war es in ganz Brasilien allerdings zu Protesten gegen Misswirtschaft und Korruption gekommen.
Laut Blatter richteten sich nur fünf Prozent der Demonstranten gegen die öffentlichen Kosten für den WM-Stadionbau, 38 Prozent gingen hingegen für mehr Bildung und 29 Prozent für mehr Gesundheit auf die Straße. Kurz nach dem Confed Cup hatte die FIFA eine Studie veröffentlicht, laut der sich 71 Prozent der Brasilianer auf die WM freuen.