Von wegen Krise: Schweinsteiger und ManUnited glänzen
London (dpa) - Bastian Schweinsteiger spazierte entspannt mit Bruder Tobi und Skistar Felix Neureuther über den Rasen des Old Trafford und posierte für ein Jubelfoto.
Mit dem Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Startelf gewann Manchester United in der englischen Premier League gegen den Erzrivalen FC Liverpool mit Emre Can mit 3:1. Von einem möglichen Spieleraufstand gegen United-Trainer Louis van Gaal keine Spur. „Was für ein Spiel“, schrieb der gut aufgelegte Ex-Bayern-Profi bei Twitter.
„Krise, welche Krise?“, fragte die englische Zeitung „Sunday Express“ nach dem in der zweiten Halbzeit überzeugenden Auftritt von Schweinsteiger und Co gegen die Reds. Am Donnerstag hatte die „Times“ noch berichtet, dass einige langjährige United-Profis die Trainingsmethoden des niederländischen Fußball-Lehrers als „erdrückend“ empfinden würden und den früheren Trainer von Bayern München daraufhin zur Rede gestellt hätten. „Ich bin kein Diktator. Ich bin ein kommunikativer Mensch“, äußerte sich van Gaal zu den Vorwürfen.
Deshalb kann man nur erahnen, wie groß die Genugtuung des stolzen United-Coaches nach dem Sieg über Liverpool war. Zunächst sorgte van Gaal mit der Einwechslung von Ashley Young für neuen Schwung nach der Pause. Das 1:0 erzielte Daley Blind (49. Minute) durch einen Freistoß.
Nach den Treffern von Ander Herrera (70./Foulelfmeter) und dem Anschlusstor von Liverpools Christian Benteke (84.) markierte der zuvor eingewechselte Millionen-Neuzugang Anthony Martial mit einer tollen Einzelleistung den 3:1-Endstand. „Ich bin sehr stolz auf die Team-Leistung. Besondere Glückwünsche an Martial. Gibt es einen besseren Weg bei Manchester United zu debütieren?“, schrieb Schweinsteiger.
Der deutsche Routinier war mit über einhundert Ballkontakten wichtiger Taktgeber im Mittelfeld und wurde von den englischen Medien durchgehend positiv bewertet wurde.
Noch besser lief es für Nationalmannschaftkollege Mesut Özil, der beim FC Arsenal mit zwei Torvorlagen überzeugte. Der Mittelfeldspieler legte gegen Stoke City beide Gunners-Treffer durch Theo Walcott (31.) und Olivier Giroud vier Minuten vor dem Abpfiff vor. „Job erledigt“, schrieb Özil bei Twitter. Der wiedergenese Per Mertesacker kam nicht zum Einsatz. „Er wird zurückkommen und wieder spielen“, erklärte Trainer Arsène Wenger.
Mit zehn Punkten sind Manchester United und der FC Arsenal wieder in die oberen Tabellenregionen vorgestoßen. Allerdings liegen beide Teams weiterhin fünf Punkte hinter Spitzenreiter Manchester City. Die Citizens siegten beim Debüt des Ex-Wolfsburgers Kevin De Bruyne in letzter Minute mit 1:0 bei Crystal Palace. Beim Titelverteidiger FC Chelsea hat sich dagegen die Krise nach dem 1:3 beim FC Everton verschärft.