Wettprozess gegen 22 Clubs und 52 Spieler in Italien
Rom (dpa) - Dem italienischen Fußball steht ein Maxi-Prozess gegen Wettbetrüger bevor. Der italienische Fußballverband (FIGC) klagt 22 Vereine, 52 Spieler und vier Manager an.
Italienische Medien berichteten, dass auch die Erstligisten Atalanta Bergamo, Novara Calcio und AC Siena sowie 13 Zweitligisten zu den Beschuldigten zählen. Ihnen werde zwar keine direkte Ergebnismanipulation vorgeworfen, als Clubs seien sie aber für Vergehen ihrer Spieler mitverantwortlich.
Unter den angeklagten Fußballern seien der frühere Kapitän von Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, Ex-Siena-Spieler Filippo Carobbio und Novaras früherer Stürmer Cristian Bertani. Der FIGC nannte noch keine Namen. Den Spielern drohen lange Sperren, den Clubs Punktabzüge bis hin zum Zwangsabstieg.
Die Anklage basiert auf den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Cremona. Der dortige Staatsanwalt Roberto Di Martino hatte im vergangenen Jahr eine internationale Bande von Wettbetrügern ausgehoben. Er ließ in Italien bereits über 35 Personen im Rahmen seiner Ermittlungen festnehmen. Darunter war im Dezember vergangenen Jahres auch der ehemalige italienischen Nationalspieler Doni.
Der frühere Atalanta-Star gestand, drei Spiele manipuliert zu haben. Vom FIGC wurde er bereits zu einer Sperre von dreieinhalb Jahren verurteilt. In einer zweiten Verhaftungswelle der Staatsanwalt in Bari wurde Anfang April auch Andrea Masiello inhaftiert. Bergamos Abwehrspieler steht nach Angaben italienischer Medien unter dem Verdacht, während seiner Zeit beim AS Bari in der vergangenen Saison mehrere Erstligaspiele für Wetten manipuliert zu haben.
Im Visier von Baris Staatsanwalt Antonio Laudati stehen unter anderem die Serie A-Partien der Süditaliener gegen Lecce, Palermo, Bologna, Chievo und Samdporia Genua. Insgesamt wurden gegen rund 20 Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sobald die Ermittlungsergebnisse aus Bari beim Fußballverband vorliegen, wird mit weiteren Anklagen der Sportjustiz gerechnet.