Zinedine Zidane drückt Schulbank

Paris (dpa) - Frankreichs Fußball-Idol Zinedine Zidane schließt nicht aus, dass er irgendwann einmal den Posten des französischen Nationaltrainers übernehmen könnte.

„Nationaltrainer? Warum nicht? Das wäre nicht schlecht. Im Leben ist alles möglich“, sagte der 39-Jährige im Interview der Zeitung „Le Parisien“. Zidane will derweil nicht nur träumen, sondern für seine Ziele auch kräftig „büffeln“: Am renommierten Zentrum für Sportrecht und -Ökonomie (CDES) der Universität Limoges nahm er den Teammanager-Lehrgang auf. In zwei Jahren will er das begehrte Diplom in Händen halten, das unter anderen auch die heutigen Nationaltrainer Laurent Blanc (Fußball) und Marc Lièvremont (Rugby) erworben haben.

„Eine neue Etappe beginnt für mich. Einige werden sich sicher darüber totlachen, aber es ist so, wie ich vorgehen will: Ich will viel lernen“, hatte der Fußball-Direktor von Real Madrid am Sonntag im Interview des französischen TV-Senders Canal+ erklärt.

Zidane hatte lange Zeit versichert, er wolle auf keinen Fall Trainer werden. Seit einiger Zeit arbeitet er allerdings in Spanien bei Real Madrid nicht nur als Berater, sondern auch auf dem Feld enger mit dem portugiesischen Chefcoach José Mourinho zusammen.

Der Weltmeister von 1998 lobte die Arbeit von Auswahl-Coach Blanc. „Er hat gute Arbeit geleistet. Die Ausgangslage war sehr schlecht, nachdem, was alles bei der WM 2010 passiert ist„, meinte „Zizou“. Unter Trainer Raymond Domenech war Frankreich früh ausgeschieden. Es gab sogar einen Trainingsboykott der Spieler.

Der frühere Regisseur der französischen Nationalelf, der in 18 Profijahren für AS Cannes, Girondins Bordeaux, Juventus Turin und Real Madrid spielte, ist überzeugt, dass die „Bleus“ bei den abschließenden EM-Qualifikationsspielen am Freitag gegen Albanien und am Dienstag nächster Woche gegen Bosnien vor eigenem Publikum das Ticket für die Endrunde 2012 lösen werden. In der Gruppe D liegen die Franzosen als Spitzenreiter mit 17 Zählern nur einen Punkt vor Bosnien.

Auch ohne Topstars wie den verletzten Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema müsse die „Équipe tricolore“ Topleistungen bringen, sagte er. Bei Frankreich fehlen neben Benzema wegen Verletzung auch die Stammverteidiger Bacary Sagna und Eric Abidal. Auch der Einsatz des angeschlagenen FC-Bayern-Stars Franck Ribéry ist fraglich. „Ich bin nicht beunruhigt. Wir werden uns qualifizieren“, versicherte Zidane.