Aufstiegsfeier: 0:1-Pleite des KFC interessiert kaum jemanden
Die Uerdinger feiern trotz der Niederlage mit den Fans. Moses Lamidi und Giuseppe Pisano als Zugänge im Gespräch.
Krefeld. Nach dem Schlusspfiff am Sonntag in der Grotenburg hatten beide Seiten Grund zum feiern: Der KFC Uerdingen, weil er mit seinen Anhängern noch einmal offiziell die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Fußball-Regionalliga bejubelte. Der SV Uedesheim, weil er das Spiel überraschend mit 1:0 gewann. Auf Krefelder Seite interessierte das Ergebnis aber irgendwie kaum einen.
Erstmals in dieser Saison blieb das Team von Trainer Eric van der Luer ohne eigenen Torerfolg. Da Uedesheim offiziell Heimrecht besaß, war es ebenso Premiere, dass der KFC „in der Fremde“ Punkte liegen ließ. In einem insgesamt niveauarmen Spiel agierten die Uerdinger in der Offensive zu langsam und blieben auch nach dem Rückstand einfallslos. Dabei traf Kosi Saka (45.) kurz vor dem Pausenpfiff sogar das Tor. Allerdings hatte er, bevor er den Treffer erzielte, dem Uedesheimer Torwart Dustin Gottlebe den Ball aus der Hand geschlagen.
Kurz nach der Pause ging Uedesheim nach einer Ecke durch Andrej Hildenberg (52.) in Führung. Jan Lukas Pirschel, der seinen Vertrag gerade um zwei Jahre verlängert hat, sagte: „Wir haben uns heute sehr schwer getan. Uedesheim hat aus null Chancen ein Tor gemacht. Aber so ist eben manchmal Fußball.“ Die größte Gelegenheit zum Ausgleich hatte El Houcine Bougjdi bei seinem Alleingang in der 58. Minute, doch Gottlebe war zur Stelle, Emrah Uzun konnte den Nachschuss nicht verwandeln.
Noch während des Spiels besuchte KFC-Präsident Lakis mit Megaphon den Fan-Block, und die meisten der 1950 Zuschauer warteten nur auf die Feier nach Spielende. Nach einigen Sektduschen rief Kosi Saka alle Spieler und Betreuer einzeln aufs Feld, so dass jeder seinen verdienten Applaus bekam. KFC-Präsident Lakis verkündete: „Ich bin unheimlich stolz, auch auf unsere Fans. Wir haben es geschafft, wir sind Regionalligist. Aber wir werden nicht aufhören, bis wir irgendwann wieder in die Bundesliga kommen.“
Mit Bundesliga meint der Präsident allerdings die 3. Liga, die erste deutsche Profiliga. Gerüchte, dass dabei die Stürmer Moses Lamidi (FSV Frankfurt) und Giuseppe Pisano (Borussia Mönchengladbach II) helfen könnten, kommentierte Trainer van der Luer so: „Wir befassen uns im Moment mit einigen Spielern, die besser oder mindestens gute Konkurrenten zu unseren ersten zwölf, dreizehn Spielern sind. Schließlich wollen wir in der neuen Saison nicht gegen den Abstieg spielen.“